Pressemitteilungen der Ministerien
Haseloff mit Regierungserklärung: Krise als Chance begreifen
11.06.2020, Magdeburg – 235
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff
sieht die Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie als Chance für
Sachsen-Anhalt. ?Für Verzagtheit gibt es keinen Grund. Die Unterstützung durch
Bund und EU, aber auch die Besinnung auf unsere eigenen Stärken, machen es uns
möglich, die Krise als Chance zu begreifen. Wir wollen sie nicht nur
bewältigen, sondern Sachsen-Anhalt stärker und moderner machen. Ich bin sehr zuversichtlich,
dass uns dies gelingt?, betonte er in seiner Regierungserklärung vor dem
Landtag.
Der Ministerpräsident dankte den
Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhaltern für ihre Solidarität und ihre
Mitwirkung bei der Eindämmung der Corona-Pandemie. Jetzt müsse es darum gehen,
nach vorn zu schauen. Ziel sei es, so Haseloff, sobald als möglich die bis zur
Pandemie erfolgreiche Entwicklung in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt
fortzusetzen. Die Hilfen des Landes sowie die Mittel aus dem Konjunkturpaket
des Bundes böten dazu eine große Chance. Der Regierungschef sieht das Land
insbesondere in wichtigen Zukunftsfeldern wie der Nutzung von Grünem
Wasserstoff oder in der Pharmatechnik gut aufgestellt.
?Unabhängig
vom Konjunkturprogramm und der Bewältigung der aktuellen Krisenfolgen sollte
die Corona-Pandemie aber auch Anlass sein, über grundlegende Fragen der
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung nachzudenken?, erklärte
Haseloff. So forderte er, die Wirtschaft pandemiefest zu machen. Arbeit und
Wertschöpfung müssten anders organisiert, die Chancen der Digitalisierung
genutzt werden. Bei wichtigen Produkten müsse es Redundanzen geben, z. B. im
medizinischen Bereich.
Das Land investiere weiter in die
Zukunft Sachsen-Anhalts. So werde es für alle Schulen bis Ende kommenden Jahres
einen schnellen Internetanschluss geben. Der Strukturwandel in der Kohleregion
müsse zügig fortgesetzt werden. Dazu forderte er ein baldiges Inkrafttreten des
Strukturstärkungsgesetzes. Wünschenswert sei zudem, wenn Sonderregelungen der
EU zur Bewältigung der Folgen der Pandemie über den 31. Dezember 2020 hinaus
verlängert würden.
Der Ministerpräsident warnte jedoch
davor, die Pandemie als überwunden zu betrachten: ?Solange es keinen Impfstoff
oder wirksame Medikamente gibt, ist Covid19 eine reale Gefahr. Wir können
daher, trotz rückläufiger Fallzahlen, derzeit nicht einfach zum Alltag
übergehen.? Das Land habe jedoch ein effektives Testkonzept auf Covid19
entwickelt, das u. a. dazu beitrage, Menschen mit erhöhtem Risiko zu schützen
und die Nachverfolgung von Kontaktpersonen verbessere. Erforderliche
Laborkapazitäten seien geschaffen worden, die auf bis 15.000 Tests pro Tag
ausgebaut werden könnten.
Es müsse darum gehen, auch das
öffentliche Leben pandemiefest zu machen. ?Wichtig ist es Persönlichkeitsrechte zu schützen und Freiheitsrechte zu
achten. Ihre Wahrnehmung, das hat die Pandemie gezeigt, darf aber nicht das
Leben anderer bedrohen. Es darf hier nicht das Recht des Stärkeren über die
Schwachen, wie Alte oder Kranke, triumphieren. Sie benötigen besonderen Schutz
und unsere Solidarität?, betonte Haseloff.
Zugleich ermunterte der Regierungschef
die Bürgerinnen und Bürger aber auch, die nach den Lockerungen der
Eindämmungsmaßnahmen bestehenden Möglichkeiten zu nutzen und Theater oder Kinos
und Museen zu besuchen, touristische und gastronomische Angebote im Land zu
nutzen und bei regionalen Händlern einzukaufen. ?Wir brauchen Zuversicht und
Zutrauen?, so Haseloff. Nur eine Rückkehr in den Normalmodus bei KiTa, Schule
und Arbeit sei Voraussetzung, weitere Einkommensverluste zu verhindern und die
Wirtschaft zu beleben. So sei es auch das Ziel der Landesregierung, am 27.
August in das neue Schuljahr unter möglichst regulären Bedingungen zu starten.
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