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Pressemitteilungen der Ministerien

Staatssekretärin Fröhlich beim Brückenschlag der Kanalbrücke über die Elbe
"Ein wesentlicher Baustein des größten Wasserstraßenkreuzes Europas"

19.07.2000, Magdeburg – 138

  • Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr

 

 

 

Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 138/00

 

Magdeburg, den 19. Juli 2000

 

 

Staatssekretärin Fröhlich beim Brückenschlag der Kanalbrücke über die Elbe

"Ein wesentlicher Baustein des größten Wasserstraßenkreuzes Europas"

 

Beim heutigen Brückenschlag der Kanalbrücke über die Elbe im Zuge der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit Nr. 17 - Ausbau der Wasserstraßenverbindung Hannover-Magdeburg-Berlin erklärte Ines Fröhlich (SPD), Staatssekretärin im Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr:

 

"Ich freue mich, nach meiner Teilnahme an der Grundsteinlegung für die Doppelsparschleuse Hohenwarthe am 12. Oktober des zurückliegenden Jahres nun auch beim Brückenschlag der Kanalbrücke über die Elbe erneut an der Großbaustelle Wasserstraßenkreuz Magdeburg zu sein. Gemeinsam werden wir Zeuge bei einem Brückenschlag, der eine alte Idee Wirklichkeit werden lässt: eine durchgängige, wasserstandsunabhängige Schiffsverbindung vom Ruhrgebiet nach Berlin.

 

Der heute vollendete Brückenschlag über die Elbe ist ein wesentlicher Baustein des größten Wasserstraßenkreuzes Europas und zugleich der größten Baumaßnahme im Land Sachsen-Anhalt. Der Einsatz erheblicher finanzieller Mittel und ein hoher bautechnischer Sachverstand der beteiligten Planer und der bauausführenden Firmen sind Voraussetzung für das Gelingen dieses anspruchsvollen Projektes.

 

Nicht zuletzt durch das Engagement der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt, auch durch Ihr Engagement Herr Staatssekretär Scheffler, wurden die nötigen finanziellen Mittel bereitgestellt, um das Wasserstraßenkreuz bis zum Jahre 2003 fertigstellen zu können. Mit der verbesserten finanziellen Ausstattung der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Ost wird es darüber hinaus möglich sein, den stark sicherheitsgefährdeten Streckenabschnitt des Elbe-Havel-Kanals auszubauen. Ab dem Jahr 2008 können dann die vorerst teilabgeladenen Großmotorschiffe und Schubverbände sowohl den Südhafen Berlin, wie auch den Hafen Magdeburg mit Volllast erreichen.

 

Das bei oft langanhaltendem Niedrigwasser notwendige Teilentladen der Fracht wird zukünftig entfallen. Eine Tatsache, die es den Schiffstransportunternehmen erlauben wird, noch mehr in Konkurrenz zu den Transportunternehmen auf der Straße zu treten.

Mit dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17, der Wasserstraßenverbindung Hannover - Magdeburg - Berlin, wird deshalb nicht nur ein weiterer wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Sachsen-Anhalt geleistet, sondern auch der Verkehrsträger Wasserstraße gestärkt. Durch seine Lage in der Mitte Europas hat Sachsen-Anhalt die Lasten eines "Transitlandes" zu tragen, kann und wird aber auch die darin liegenden Chancen für die Wirtschaft und die Beschäftigten nutzen. Um diese wirtschaftlichen Entwicklungspotentiale, die einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur bedürfen, nutzen zu können, müssen die Schienen-, Straßen- und Wasserstraßenverbindungen weiter zügig gebaut werden, um gerade im Bereich Magdeburg die unterschiedlichen Verkehrsträger miteinander zu verknüpfen. Das schafft Beschäftigung und sichert langjährig Arbeitsplätze im Baugewerbe und in den verkehrsnahen Wirtschaftsbereichen.

 

Brücken sind immer etwas Besonders und Herausragendes, sowohl landschaftlich als auch bautechnisch. Sie stellen in vieler Hinsicht stets etwas Verbindendes dar.

Bei dem imposanten Anblick dieser Konstruktion gilt meine Hochachtung den am Bau Beteiligten. Ein technisches Meisterwerk wird heute vollendet. Unzählige Köpfe und Hände haben dazu beigetragen, dass die mächtige Stahlkonstruktion heute das Ostufer der Elbe erreicht. Insoweit liegt in dem heutigen Brückenschlag, der das Westufer der Elbe mit dem Ostufer verbindet, als Teil eines Verkehrsprojektes Deutsche Einheit, eine besondere Symbolik.

 

Das Entstehen der Wasserstraßenverbindung ist auch Ausdruck eines weiter zusammenwachsenden Europas in dem der Westen mit dem Osten nicht nur über die Verkehrswege weiter zusammenrückt.

 

Auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort haben hierzu ihren Teil beigetragen. Sie haben über Jahre die negative Seite einer Großbaustelle ertragen, wofür ihnen Dank gebührt. Auch weiterhin werden sie davon nicht verschont bleiben. Das dennoch keine größeren Proteste der Anwohner zu vernehmen waren ist wohl auch auf die gute öffentlichkeitsarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wasserstraßen-Neubauamtes zurückzuführen. Gut angenommen wurde so z. B. der Tag der offenen Tür rund um das Wasserstraßenkreuz Magdeburg am 24. Juli 1999 mit mehr als 10.000 Besuchern, bei dem es jede Menge "Baustelle zum Anfassen" gab. Dies wird gewiss auch am letzten Augustwochenende diesen Jahres der Fall sein, an dem - wie ich hören konnte - der Bauherr zu einer großen öffentlichen Veranstaltung an und in dieser weltweit größten Trogbrücke eingeladen hat.

 

Die Bürgermeister aus Glindenberg und Hohenwarthe dürfen wohl auch nach der Fertigstellung des Wasserstraßenkreuzes ein ständiges Interesse von in- und ausländischen Touristen erwarten. Schon jetzt geben sich Besucher aus aller Welt die Klinke in die Hand. Ein derart bedeutsames Wasserbauwerk auf relativ kleinem Raum zieht Technikfans magisch an.

 

Der Aussichtspunkt im südöstlichen Pylon der Kanalbrücke, der für Fußgänger und Radfahrer zugelassene Betriebsweg der 228 Meter langen Kanalbrücke und der 690 Meter langen Vorlandbrücke sowie der künftige Aussichtsturm über dem Steuerstand der Schleuse Rothensee, der über eine 25 Meter hohe Stahlkonstruktion mit Außentreppe erreichbar sein wird, werden ein ständiger Anziehungspunkt sein. Ich denke, hier bietet sich eine ausgezeichnete Möglichkeit der Vernetzung kommunaler Initiativen mit dem Landesprojekt "BLAUES BAND".

 

Die Stadt Magdeburg und ihre Region haben sich weiterhin zum Ziel gesetzt, transportintensive Wirtschaftszweige anzusiedeln und den Magdeburger Hafen als nachhaltige logistische Schnittstelle und herausragendes Umschlagszentrum zu entwickeln.

Die spürbare Verlagerung von Straßengütertransporten auf die umweltfreundliche und energiegünstige Binnenschifffahrt können wir aber nur mit starken, innovativen Partnern umsetzen. Von daher sollte das besondere Interesse der Region, aber auch die technologische Notwendigkeit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung im Zusammenhang mit Mindestwasserständen für das funktionssichere Betreiben der neuen Schleuse Rothensee zu überlegungen und Entscheidungen führen, die den schnelleren Baubeginn für die Hafenschleuse bewirken. Zusätzlich verfügbare Mittel würden zu einer früheren Realisierung der vollschiffigen Erreichbarkeit des Magdeburger Hafens mit einem Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2005 führen. Es muss gelingen, die vorhandenen Kapazitätsreserven der Binnenschifffahrt zu mobilisieren und für das Gesamtverkehrssystem wirtschaftlich nutzbar zu machen. Nur auf diese Weise lässt sich vermeiden, dass der tägliche Stau auf den Straßen den Verkehrsfluss fast zum Erliegen bringt und die durch den Verkehr verursachten Belastungen der Umwelt das erträgliche Maß überschreiten. Der Güterverkehr auf der Straße sollte durch ökologisch bessere Verkehrssysteme entlastet werden.

 

Der Mittellandkanal, das Wasserstraßenkreuz Magdeburg mit der Kanalbrücke und der Elbe-Havel-Kanal schließen die Verbindung zwischen Rhein und Weser mit Elbe und Oder und stellen die Anschlüsse zu den deutschen Seehäfen her. Erwartet wird in den nächsten Jahren eine Verdoppelung bis Verdreifachung der auf dieser West-Ost-Wasserstraßenverbindung transportierten Güter. Die Landesregierung Sachsen-Anhalts wird sich angesichts der herausragenden Bedeutung dieses Wasserstraßenprojektes der Deutschen Einheit auch künftig für die vordringliche Realisierung der weiteren Maßnahmen dieses Vorhabens durch den Bund einsetzen.

 

Abschließend darf ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der bauausführenden Betriebe und des Wasserstraßen-Neubauamtes Magdeburg sehr herzlich für das bisher Geleistete danken und gutes Gelingen bei den bevorstehenden Herausforderungen wünschen.

 

Und so meine ich - alles in allem ein guter Tag für Magdeburg - ein guter Tag für unsere Wirtschaftsunternehmen, ein guter Tag also für Sachsen-Anhalt und für unser Land!"

 

Martin Krems

Pressesprecher

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

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Turmschanzenstraße 30

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