Ministerium für Bau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 018/03

Magdeburg, 29. Januar 2003

Verkehrssicherheit:

Daehre steht "Führerschein mit 17" skeptisch gegenüber

Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre steht dem Vorhaben skeptisch gegenüber, Jugendlichen künftig schon ab 17 Jahren das Fahren von führerscheinpflichtigen Fahrzeugen zu ermöglichen. Statistische Erhebungen hätten gezeigt, dass junge Menschen unter 20 auffallend oft in Unfälle verwickelt seien. "In diesem Alter ist die Risikobereitschaft nun mal sehr hoch, die realistische Einschätzung des eigenen Könnens dagegen eher schwach ausgeprägt", sagte Daehre. Die Ausgabe des Führerscheins an 17-Jährige werde daran nichts ändern.

Darüber hinaus gebe es hinsichtlich der möglichen Auflagen eine Vielzahl rechtlicher Unklarheiten, die nur mit einem enormen bürokratischen Aufwand zu lösen seien. "Niemand kann zuverlässig kontrollieren, ob zum Beispiel die erwachsene Begleitperson ihrer Vorbildfunktion überhaupt gerecht wird", so der Minister. Dadurch entstünden "zusätzliche Grauzonen, die der Verkehrssicherheit eher abträglich sind."

Nach Ansicht von Daehre sollten die Anstrengungen darauf konzentriert werden, jugendlichen Fahranfängern notwendige praktische Erfahrungen zu vermitteln. So sollten sie nach bestandener Führerscheinprüfung vor allem lernen, kritische Situationen zu meistern. "Die Bemühungen müssen darauf abzielen, dass Jugendliche ihr eigenes Können objektiv einschätzen und ihr Verhalten darauf einstellen können", forderte der Verkehrsminister.

Harald Kreibich

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