Pressemitteilungen der Ministerien
Innenminister Klaus Jeziorsky stellt die Straßenverkehrsunfallbilanz für das III. Quartal 2002 vor
18.10.2002, Magdeburg – 186
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 000/02
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 186/02
Magdeburg, den 19. Oktober 2002
Innenminister Klaus Jeziorsky stellt die Straßenverkehrsunfallbilanz für das III. Quartal 2002 vor
Gesamtunfallzahl um rund 3,7 % rückläufig
42 Menschen weniger auf den Straßen getötet
Sorgen bereiten 15- bis 25Jährige
Nach Auskunft von Innenminister Klaus Jeziorsky ereigneten sich in den Monaten Januar bis September des Jahres 2002 auf Sachsen-Anhalts Straßen 64.812 Verkehrsunfälle. Das seien 3,72 Prozent oder 2.507 Unfälle weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (67.319 Unfälle). Besonders erfreulich sei der deutliche Rückgang bei den im Straßenverkehr Getöteten von 251 (2001) auf 209 (2002) = -16,73 Prozent. Ebenso rückläufig seien die Zahlen der Schwerverletzten von 2.888 im letzten Jahr verglichen mit 2.727 Schwerverletzten in diesem Jahr (-5,57 Prozent) bzw. bei den Leichtverletzten von 8.329 (2001) auf 7.911 (2002) = -5,02 Prozent ausgefallen. Diese Entwicklung sei sowohl auf den Rückgang bei den Unfällen mit Personenschaden von 8.691 (2001) auf 8.379 (2002) = -3,59 Prozent als auch auf die weiterhin rückläufige Anzahl bei den Sachschadensunfällen von 58.628 (2001) auf 56.433 (2002) bzw. -3,74 Prozent zurückzuführen.
Jeziorsky: "Eine Bilanz, die hoffen lässt. Sie zeigt, dass andauernde Bemühungen um mehr Verkehrssicherheit sich lohnen. Besonders erfreulich ist der Rückgang bei den Verkehrstoten um zweiundvierzig Menschen."
Die Verteilung der Verkehrsunfälle, bezogen auf die örtlichkeit, ergibt folgendes Bild:
2002
2001
Trend in Prozent
Autobahnen
3.135
3.446
-9,02
außerhalb geschlossener Ortschaften
16.390
16.526
-0,82
innerhalb geschlossener Ortschaften
45.287
47.347
-4,35
Bei der Betrachtung dieser Zahlen ist besonders die positive Entwicklung auf den Bundesautobahnen hervorzuheben. Dort sei eine deutliche Abnahme sowohl bei den Unfällen mit Personenschäden (-11,7 %) als auch bei den Sachschadensunfällen (-8,56 %) zu verzeichnen. Mit 722 Personen verunglückten auf den Autobahnen in diesem Jahr 16 Prozent weniger als im Vorjahr (860 Verunglückte), wobei 23 (2001: 29) Personen getötet wurden. Die Anzahl der Schwerverletzten nahm um 23,05 Prozent von 269 (2001) auf 207 (2002) Personen, die der Leichtverletzten mit 12,46 Prozent von 562 (2001) auf 492 (2002) Personen erheblich ab.
Weiterhin unverändert hoch ist der Anteil von jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren (mit einem Bevölkerungsanteil von ca. 8,5 %) bei den sogenannten schwersten Folgen. Obwohl in dieser Altersgruppe die Anzahl der Verunglückten mit 2.615 (2001: 2.869) um 254 Personen zurück ging, ist jeder vierte Verunglückte und auch jeder vierte Getötete eine Person aus dieser Altersgruppe. Bei den 15- bis 25Jährigen musste sogar ein Anstieg um vier Verkehrstote, von 53 auf 57 Tote, in Kauf genommen werden.
Betrachtet man die Hauptunfallursachen insgesamt, so kann festgestellt werden, dass ausschließlich bei den Unfällen, wo der Einfluss illegaler Drogen (auch in Kombination mit Alkohol) festgestellt wurde, ein deutlicher Anstieg um +30,43 % von 23 Unfällen (2001) auf 30 (2002) zu verzeichnen ist. Nach Ansicht von Minister Jeziorsky hängt diese Steigerung auch direkt mit dem verstärkten überwachungsdruck der Polizei in den zurückliegenden Jahren zusammen. So seien Polizeibeamtinnen und -beamte speziell zur Erkennung illegaler Drogen im Straßenverkehr ausgebildet worden. Diese Spezialisten hätten eine zunehmende Zahl von sogenannten folgenlosen Drogenfahrten überwiegend junger Fahrzeugführer festgestellt.
Nach den Anteilen am Gesamtunfallgeschehen ergibt sich folgendes Bild:
Abstand
= 18,05 %
Wenden, Rückwärtsfahren
= 13,76 %
Geschwindigkeit
= 11,30 %
Wildunfälle
= 10,18 %
Vorfahrt, Vorrang
= 9,74 %
Falsche Straßenbenutzung
= 4,34 %
Abbiegen
= 3,98 %
Ein- und Anfahren
= 3,80 %
überholen, Wiedereinordnen
= 3,41 %
Alkoholeinfluss
= 2,85 %
Nebeneinander-, Vorbeifahren
= 2,61 %
falsches Verhalten der Radfahrer
= 2,17 %
falsches Verhalten gegen Radfahrer
= 1,96 %
falsches Verhalten gegen Fußgänger
= 0,71 %
falsches Verhalten der Fußgänger
= 0,60 %
illegale Drogen
= 0,05 %
In 9.712 Fällen (2001: 10.419) wurde das unerlaubte Entfernen vom Unfallort bekannt. Das bedeutet einen Rückgang der Deliktanzahl um 707 (- 6,79 %). Die Aufklärungsquote in diesen Deliktbereich liegt bei erfreulichen 54,15 Prozent.
Anlage
Verkehrsunfallgeschehen
Zusammenfassung der Monate
Januar bis September 2002
Jahr
Vorjahr
Trend
2002
2001
absolut
in %
1. Verkehrsunfälle (gesamt), davon
64.845
67.319
-2.474
-3,68
1.1. auf BAB
3.144
3.446
-302
-8,76
1.2. außerhalb geschlossener Ortschaften
16.391
16.526
-135
-0,82
1.3. Innerhalb geschlossener Ortschaften
45.310
47.347
-2.037
-4,30
2. VU mit Personenschaden, davon
8.379
8.691
-312
-3,59
2.1. auf BAB
453
513
-60
-11,70
2.2. außerhalb geschlossener Ortschaften
2.692
2.849
-157
-5,51
2.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
5.234
5.329
-95
-1,78
3. Getötete (gesamt), davon
209
251
-42
-16,73
3.1. auf BAB
23
29
-6
-20,69
3.2. außerhalb geschlossener Ortschaften
143
160
-17
-10,63
3.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
43
62
-19
-30,65
3.4. unter 15 Jahre
7
12
-5
-41,67
3.5. von 15 bis unter 18 Jahre
11
9
2
22,22
3.6. von 18 bis unter 25 Jahre
56
54
2
3,70
3.7. über 65 Jahre
26
38
-12
-31,58
4. Schwerverletzte (gesamt), davon
2.727
2.888
-161
-5,57
4.1. auf BAB
207
269
-62
-23,05
4.2. außerhalb geschlossener Ortschaften
1.295
1.386
-91
-6,57
4.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
1.225
1.233
-8
-0,65
4.4. unter 15 Jahre
224
267
-43
-16,10
4.5. von 15 bis unter 18 Jahre
277
282
-5
-1,77
4.6. von 18 bis unter 25 Jahre
708
772
-64
-8,29
4.7. über 65 Jahre
253
250
3
1,20
5. Leichtverletzte (gesamt), davon
7.911
8.329
-418
-5,02
5.1. auf BAB
492
562
-70
-12,46
5.2. außerhalb geschlossener Ortschaften
2.491
2.613
-122
-4,67
5.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
4.928
5.154
-226
-4,38
5.4. unter 15 Jahre
675
827
-152
-18,38
5.5. von 15 bis unter 18 Jahre
801
769
32
4,16
5.6. von 18 bis unter 25 Jahre
1.851
2.043
-192
-9,40
5.7. über 65 Jahre
533
508
25
4,92
Jahr
Vorjahr
Trend
2002
2001
absolut
in %
6. VU mit Sachschaden (gesamt), davon
56.466
58.628
-2.162
-3,69
6.1. auf BAB
2.691
2.933
-242
-8,25
6.1.1. davon schwerwiegende VU
276
421
-145
-34,44
6.2. außerhalb geschlossener Ortschaften
13.699
13.677
22
0,16
6.2.1. davon schwerwiegende VU
988
1.147
-159
-13,86
6.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
40.076
42.018
-1.942
-4,62
6.3.1. davon schwerwiegende VU
1.924
2.202
-278
-12,62
7. Hauptunfallursachen
7.1. Fahrtüchtigkeit gesamt, davon
1.893
1.940
-47
-2,42
7.1.1. Alkohol
1.844
1.917
-73
-3,81
7.1.2. Illegale Drogen
30
23
7
30,43
7.1.3. Alkohol und Drogen
19
0
19
7.2. Geschwindigkeit
7.322
9.529
-2.207
-23,16
7.3. Abstand
11.700
12.490
-790
-6,33
7.4. falsche Straßenbenutzung
2.815
3.129
-314
-10,04
7.5. überholen, Wiedereinordnen
2.210
2.470
-260
-10,53
7.6. Nebeneinander-, Vorbeifahren
1.694
1.942
-248
-12,77
7.7. Vorfahrt, Vorrang
6.310
6.816
-506
-7,42
7.8. Abbiegen
2.580
2.768
-188
-6,79
7.9. Wenden, Rückwärtsfahren
8.921
9.144
-223
-2,44
7.10. Ein- und Ausfahren
2.463
2.416
47
1,95
7.11. falsches Verhalten geg. Fußgänger
462
473
-11
-2,33
7.12. falsches Verhalten geg. Radfahrer
1.268
1.305
-37
-2,84
7.13. technische Mängel
246
309
-63
-20,39
7.14. falsches Verhalten der Radfahrer
1.405
1.537
-132
-8,59
7.15. falsches Verhalten der Fußgänger
389
418
-29
-6,94
7.16. Wildunfälle
6.599
6.210
389
6,26
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