Pressemitteilungen der Ministerien
Hochwasser: Ministerin informiert über
aktuelle Situation und künftige Erfordernisse
07.01.2003, Magdeburg – 9
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 009/03
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 009/03
Magdeburg, den 7. Januar 2003
Hochwasser: Ministerin informiert über
aktuelle Situation und künftige Erfordernisse
Umweltministerin Petra Wernicke hat heute im Kabinett über die aktuelle
Hochwassersituation informiert und auf künftige Erfordernisse aufmerksam
gemacht. Die aktuelle Hochwasserlage in den Flüssen Sachsen-Anhalts konzentriert
sich jetzt schwerpunktmäßig auf die Elbe und das Einzugsgebiet der Unteren
Saale. Der Hochwasserscheitel der Elbe passiert heute den Raum Torgau und
erreicht Donnerstag Magdeburg. Der ebenfalls sehr langgestreckte Scheitel der
Saale befindet sich gegenwärtig im Raum Bernburg. Wegen des Rückstaueffektes
der Elbe in die Saale kommt es zu einem ausgesprochen zögerlichen
Wasserstandsrückgang in der Unteren Saale.
Sicherheit der Deiche
Die nach dem Augusthochwasser reparierten Deichabschnitte haben den bisherigen
Belastungen standgehalten. Darüber hinaus wurden auch zusätzliche
Sicherungsmaßnahmen (u.a. Herrenkrugdeich) durchgeführt. Ein besonderes
Augenmerk ist jetzt auf treibende Eisschollen zu richten, die ggf. rechtzeitig
gesprengt werden müssen.
Talsperren
Wie das jüngste Hochwasser zeigt, sind die Talsperren effektive Anlagen
zur Verminderung akuter Hochwassergefahren in den Unterläufen der Gewässer. Das
wurde an der Wirkung der Saaletalsperren sowie der Talsperre (TS) Straußfurth
in Thüringen, aber auch der TS Kelbra sowie dem Rappbodetalsperrensystem
deutlich. Dabei hat sich die organisatorische und personelle enge Verzahnung
des Talsperrenbetriebs mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und
Wasserwirtschaft als sehr günstig erwiesen. Deshalb betont Umweltministerin
Petra Wernicke: ¿Wir werden bei allen Überlegungen zur Privatisierung des
Fernwassersystems hohe Priorität auf den Hochwasserschutz legen. Wir werden
sicherstellen, dass der Hochwasserschutz auch zukünftig eine hoheitliche
Aufgabe und effektives Handeln jederzeit möglich bleibt.¿
Rückhaltebecken im Harz
Zwar hat sich die Hochwassersituation im Harz wieder entspannt. Aber es
ist noch einmal deutlich geworden, dass die Region dringend Möglichkeiten zur
Rückhaltung von Wasser braucht. Jeder Kubikmeter, der nicht zum Abfluss kommt,
ist ein Gewinn für den Hochwasserschutz. Eine besondere Bedeutung hat dabei die
Anlage ¿grüner¿ Rückhaltebecken an Wipper und Selke. En entsprechender
Hochwasseraktionsplan Selke liegt vor und soll zügig umgesetzt werden.
Landeskonzept Hochwasser
Das
Umweltministerium hat jetzt ein Hochwasserschutzkonzept erarbeitet, welches
jetzt mit den betroffenen Ressorts des Landes abgestimmt wird und im Frühjahr
endgültig vorgestellt werden soll.
Grundwasser
Der in vielen Orten festgestellte hohe
Grundwasserstand hat nur indirekt etwas mit dem aktuellen Hochwasser zu tun.
Die drei Hochwässer von 2002 (Frühjahr, August und Herbst) haben insbesondere
im Urstromtal der Elbe zeitversetzt zu einer sehr hohen Auffüllung der
Grundwasserleiter geführt. Hinzu kommt, dass im vergangenen Jahr
überdurchschnittlich viel Regen fiel, was sich auch in hohen Grundwasserständen
widerspiegelt. Die langjährigen
Grundwasserstandsmessungen weisen regelmäßig Perioden von niedrigen und
hohen Grundwasserständen aus. Das sind ganz natürliche Prozesse und damit
natürliche Verhältnisse.
Wasserbeschaffenheit
der Elbe und Saale
Zur Ermittlung der Auswirkungen des
Winterhochwassers 2002/2003 auf die Gewässergüte der Elbe und Saale läuft ein
Sonderprogramm zur Erfassung der Belastungen. Gemessen wird an den
Messstationen Elbe/Magdeburg, Saale/Klein Rosenburg (Mulde/Dessau) sowie
Elbe/Wittenberg und Saale/Trotha. Die ersten Analysenwerte wiesen bisher keine
außergewöhnlichen Befunde auf. Die Messergebnisse für die organische Belastung,
Schwebstoffe und Schwermetalle sind wie bei jedem Hochwasser erwartungsgemäß erhöht.
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