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Pressemitteilungen der Ministerien

Wanderausstellung und Aktion für Zivilcourage am Arbeitsplatz/ Wirtschaftsminister Gabriel: Für platte rechte Parolen ist nirgendwo Platz in Sachsen-Anhalt

08.08.2000, Magdeburg – 466

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 466/00

 

Magdeburg, den 8. August 2000

 

Wanderausstellung und Aktion für Zivilcourage am Arbeitsplatz/ Wirtschaftsminister Gabriel: Für platte rechte Parolen ist nirgendwo Platz in Sachsen-Anhalt

Als Reaktion auf fremdenfeindliche übergriffe will Wirtschaftsminister Matthias Gabriel gemeinsam mit Kammern und Verbänden eine Aktion für mehr Zivilcourage am Arbeitsplatz ins Leben rufen. Ein erstes Treffen mit den Präsidenten der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern findet kommende Woche statt. Gabriel: "Fremdenfeindlichkeit zeigt sich nicht nur in übergriffen auf Ausländer - sondern auch in stiller Zustimmung zu Hause, am Arbeitsplatz oder an den Stammtischen. Ausländerfeindlichkeit ist jedoch kein Kavaliersdelikt, sondern muss in der Gesellschaft geächtet sein." Mit der Aktion sollen zum Beispiel Meister in den Betrieben dafür sensibilisiert werden, über ausländerfeindliche Gespräche nicht hinwegzuhören, sondern sich aktiv einzumischen. Platte rechte Parolen dürften nirgends ungestraft ausgesprochen werden, warnte der Minister. Gabriel: "Wir sind uns der Brisanz des Rechtsradikalismus und der Ausländerfeindlichkeit bewusst. Jeder, der behauptet, Fremdenfeindlichkeit gebe es nicht, verschließt die Augen vor Tatsachen. Allerdings sehen wir nicht nur die negativen Tendenzen, sondern arbeiten als Landesregierung aktiv daran, Ausländerfeindlichkeit zu bekämpfen."

Als Antwort auf gängige Vorurteile wie: "Ausländer nehmen uns Arbeitsplätze weg." präsentierte Gabriel eine Wanderausstellung des Wirtschaftsministeriums. Die Ausstellung zeigt, wie sich ausländische Firmen in Sachsen-Anhalt engagieren. "Damit wollen wir offensiv auf die Leute zugehen, sie sogar provozieren und vor allem zum Nachdenken anregen", sagte der Minister. Erstmals wird die Wanderausstellung auf dem Sachsen-Anhalt-Tag in Bitterfeld vom 8. bis 10. September zu sehen sein. Dann tourt sie durch das ganze Land.

Die Wanderausstellung ist ein Beitrag des Wirtschaftsministeriums zum Handlungskonzept der Landesregierung für ein weltoffenes und demokratisches Sachsen-Anhalt. Sie hat die Form einer aufgeschnittenen Weltkugel im Durchmesser von sechs Metern und in der Höhe von dreieinhalb Metern. Sie vereinigt verschiedene Komponenten. Hauptbestandteil ist ein Kulissenkino, gezeichnet von dem bekannten rumänischstämmigen Cartoonisten NEL. Außerdem gibt es eine Multimedia-Projektion und Touchscreens für Detail-Informationen. Bereits jetzt haben zahlreiche Städte ihr Interesse an der Ausstellung bekundet, ebenso Innovations- und Gründerzentren des Landes. Im Oktober wird sie im City-Carré in Magdeburg zu sehen sein.

Ausländisches Engagement in der Wirtschaft sei unverzichtbar, so der Wirtschaftsminister. "Jeder siebte Arbeitsplatz in Sachsen-Anhalt entstand mit Hilfe ausländischer Investitionen. Ohne dieses enorme Engagement würden wir heute unter einer weit höheren Arbeitslosigkeit im Land leiden." Viele ausländische Firmen siedelten sich hier wegen der guten Standortbe-dingungen an. Sachsen-Anhalt biete modernste Infrastruktur und beste Fördermöglichkeiten. Entscheidend für viele Ansiedlungen sei auch das gut ausgebildete und engagierte Personal. Gabriel: "Die gesamte Weltwirtschaft befindet sich im Moment im Prozess der Globalisierung. Auch wir müssen die Zeichen der Zeit erkennen und uns der Welt als aufgeschlossenes und demokratisches Land präsentieren. Nur so sichern wir uns und unserer Wirtschaft eine erfolgreiche Zukunft." Wer eine Abschottung von ausländischen Einflüssen fordere, setze die Entwicklung Sachsen-Anhalts aufs Spiel.

Seit Jahren ist Sachsen-Anhalt das Land in Ostdeutschland, das die meisten ausländischen Investitionen verbuchen kann. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank belief sich der Bestand an ausländischen Investitionen 1998 auf knapp 10 Milliarden DM. Im bundesweiten Vergleich nimmt Sachsen-Anhalt damit Platz sieben ein. Gabriel: "40 Prozent aller Investitionen in unserem Land wurden durch ausländische Firmen getätigt. Es entstanden mehr als 170 neue Unternehmen mit 30.000 Arbeitsplätzen. Auf diese Schubkraft für unsere Wirtschaft können und wollen wir unter keinen Umständen verzichten. Wir brauchen die Impulse ausländischer Investoren." In Sachsen-Anhalt arbeiten derzeit rund 5.500 Ausländer.

 

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Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt

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Fax: (0391) 567-6667

Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

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