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Pressemitteilungen der Ministerien

Verkehrsminister zur Einweihung der neuen Bahnbrücke bei Lutherstadt Wittenberg
Heyer: Gedämpfte Freude, weil die Gesamtstrecke Berlin - München in den Sternen steht

12.05.2000, Magdeburg – 89

  • Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr

 

 

 

Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 89/00

 

Magdeburg, den 12. Mai 2000

 

 

Verkehrsminister zur Einweihung der neuen Bahnbrücke bei Lutherstadt Wittenberg

Heyer: Gedämpfte Freude, weil die Gesamtstrecke Berlin - München in den Sternen steht

 

Bei der Einweihung der neugebauten Bahnbrücke bei Lutherstadt Wittenberg als Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8 erklärte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Jürgen Heyer (SPD) am heutigen Sonnabend:

 

"Es ist gut, dass dieses Werk fertig gestellt ist. Es ist gut, dass die alten, gefährdeten Brücken, auf denen zum Schluss nur noch mit 30 km/h gefahren werden durften, nun durch eine neue, strahlend schöne Elbbrücke ersetzt werden. Das ist ein tolles Beispiel für moderne Ingenieurbaukunst und attraktiven Verkehrswegebau.

 

Dennoch kommt heute nur gedämpfte Freude auf, weil die Gesamtrealisierung des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8, von dem diese Brücke nur ein Teil ist, in den Sternen steht. Der Ausbau der Strecke von Berlin nach Halle und Leipzig für eine Geschwindigkeit von 200 km/h erfüllt ohne den Anschluss nach Süden, ohne die Neubaustrecke nach Erfurt und weiter nach Nürnberg, seine Aufgabe nur unzureichend. Bei allen Problemen der Deutschen Bahn AG mit ihrem Investitionshaushalt bin ich der Auffassung, dass die politische Aufgabe, alle Verkehrsprojekte Deutsche Einheit ohne Abstriche zu verwirklichen, erfüllt werden muss - wenn nicht jetzt, dann jedenfalls in einer realistischen Zeitperspektive. Denn das Ziel ist ein gesamtdeutsches: eine schnelle, attraktive Schienenverbindung von München in die Bundeshauptstadt Berlin, die mit Halle und Leipzig auch den zweitgrößten ostdeutschen Ballungsraum erschließt.

 

In der Realität entfernen wir uns von diesem Ziel. Mit dem bevorstehenden Fahrplanwechsel und der Umstellung von Intercity- auf ICE-Neigetechnikzüge wird Halle als größte Stadt unseres Landes nur noch in unattraktiven Tagesrandlagen angebunden. Wir erleben eine Abkoppelung der Bahn von einem Siedlungsschwerpunkt und damit von ihren potentiellen Kunden, wie es auch schon bei Magdeburg geschehen ist. Und besonders schwer nachzuvollziehen ist die Entscheidung, dass die neuen Züge auch an dem gerade erst ICE-gerecht umgebauten Bahnhof Bitterfeld nicht halten sollen. Die Deutsche Bahn AG, immerhin official carrier der EXPO, bringt sich so selbst um die Chance, die Reisenden direkt in die EXPO-Korrespondenzregion zu bringen.

 

Wir weihen also heute eine Brücke ein, die eine erhebliche technische Verbesserung der Strecke darstellt, und wissen zugleich um die bevorstehenden Verschlechterungen des Angebots. Auch wenn mich die gute Anbindung der Lutherstadt Wittenberg natürlich freut, wird sich die Landesregierung mit dieser Entwicklung nicht abfinden und die Interessen des Landes gegenüber der Deutschen Bahn AG unmissverständlich vorbringen. Wir werden keine Lösung hinnehmen, die nicht eine gute Anbindung für Bitterfeld und insbesondere die gleichberechtigte, alternierende Einbeziehung von Halle und Leipzig in den ICE-Verkehr sicherstellt."

 

Die neue Eisenbahnbrücke ist 333 Meter lang und kostet rund 28 Millionen DM. Im November soll auch die parallel errichtete Straßenbrücke im Zuge der Bundesstraße 2 fertig gestellt sein.

 

Martin Krems

 

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Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

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