Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 063/00

Magdeburg, den 23. Mai 2000

Innenminister Dr. Manfred Püchel: Verfilmung von Archivalien sichert unser kulturelles Erbe

Experten des Bundesarchivs, der Archivverwaltungen der Länder sowie des Bundesamtes für Zivilschutz erörtern in einer zweitägigen Beratung im Ministerium des Innern Ergebnisse, Probleme und zukünftige Aufgaben der Sicherungsverfilmung von Archivalien, die als wertvoller Teil des kulturellen Erbes der Bundesrepublik Deutschland besonders schützenswert sind. Püchel: "Waren bisher mittelalterliche Urkunden- und Aktenbestände der großen Staats- und Landesarchive sowie ausgewählter kommunaler Archive Schwerpunkt der Verfilmung, so sind in den letzten Jahren verstärkt auch neuzeitliche Aktenbestände sicherungsverfilmt worden."

Das Ziel der Verfilmung ist ein Mikrorollfilm, der bei Verlust der Archivalien in Folge von Natur- und Brandkatastrophen oder auch mutwilliger Zerstörung an Stelle der Originale treten kann. Voraussetzung dafür ist jedoch die sichere Aufbewahrung der Filme, die aus diesem Grund in einem ausgebauten Silberbergwerk bei Oberried im Schwarzwald verwahrt werden. "Dass die Sicherungsverfilmung unbedingt notwendig ist, wurde beim Brandanschlag auf das Grundbucharchiv in Barby 1993 eindringlich bewiesen", so der Innenminister.

Im Rahmen der vom Bund finanzierten, jedoch von den Länder durchzuführenden Sicherungsverfilmung entstanden seit 1961 mehr als 365.000 Filme mit über 570.000.000 Einzelaufnahmen, das entspricht einer belichteten Filmlänge von rund 22 Mill. Meter.

In den über das Bundesgebiet verteilten Verfilmungsstellen sind zur Zeit sechzig Mitarbeiter tätig.

Die in Magdeburg tagenden Experten haben u.a. auch über die weitere Verwendung der in der DDR gefertigten Sicherungsfilme zu befinden, die wegen des verwendeten problematischen Filmmaterials akut vom Zerfall bedroht sind.

Die Veranstaltung findet im Ministerium des Innern vom 24. bis 25. Mai 2000 statt.

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