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Pressemitteilungen der Ministerien

Maecenas-Ehrung in Stendal/ Ministerpräsident Höppner: Private Kulturförderung unverzichtbar

26.10.2001, Magdeburg – 594

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 594/01

 

Magdeburg, den 28. Oktober 2001

 

Maecenas-Ehrung in Stendal/ Ministerpräsident Höppner: Private Kulturförderung unverzichtbar

Auf der Maecenas-Ehrung des Arbeitskreises selbständiger Kulturinstitute (AsKI) in Stendal zog Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner eine positive Bilanz der Kulturförderung des Landes. Im Jahr 2001 stünden aus dem Landeshaushalt rund 223 Mio. DM für die Kulturförderung bereit. Bezogen auf die Einwohnerzahl gäben damit nur die Stadtstaaten Berlin und Hamburg mehr für die Kultur aus. Das Förderspektrum sei dabei sehr weit gefasst. Es reiche von der Förderung kultureller Highlights bis hin zu Atelierförderungen, Arbeitsstipendien oder der Auslobung von Kulturpreisen.

Ungeachtet staatlicher Kulturförderung sei jedoch die private Förderung von Kunst und Kultur unerlässlich. "Die private Förderung von Kunst, Wissenschaft oder auch Sport hat eine lange Tradition. Sie ist ein Stück unserer Kultur, sie zeugt vom Verantwortungsgefühl und dem Engagement der Mäzene für das Allgemeinwohl. Es ist wichtig, das wir uns diese Stiftungskultur erhalten", betonte Höppner.

"Wir setzen alles daran, potentiellen Mäzenen Tür und Tor für ein Engagement in Sachsen-Anhalt zu öffnen. Es gibt eine Vielzahl herrlicher Bauwerke und kultureller Stätten, die Investitionen dringend benötigen. Es gibt genügend Potential für künstlerische, wissenschaftliche oder unternehmerische Innovationen in diesem Land. Wenn wir dieses Potential hier halten wollen, kann dazu nicht nur staatliche, sondern auch private Förderung beitragen", erklärte Höppner weiter.

Die neuen Bundesländer befänden sich jedoch in einer weitaus schwierigeren Lage als der Westen, erläuterte der Ministerpräsident. Mit der Zerschlagung des freien Unternehmertums in der DDR sei auch die Grundlage des klassischen Mäzenatentum verloren gegangen. Der wirtschaftliche Neuanfang nach der Wende sei schwierig und von Unternehmen, die zunächst einmal versuchen müssten, sich am Markt zu behaupten, könne man kein umfassendes Engagement für Kunst und Kultur fordern.

Auch darum, so Höppner, müsse man sich verstärkt bemühen, überregional private Förderer zu finden: "Es ist ja nicht zwingend, dass ein Mäzen vorwiegend in der Region tätig wird, aus der er stammt. Der Wille, sich als Mäzen zu engagieren, wächst aus der Begeisterung für eine bestimmte Sache, ob Musik, Bauwerk oder Literatur. Inhaltliche Nähe kann also räumliche Distanz überwinden, wenn es um die Förderung von Kunst und Kultur geht. In einer Zeit, in der das private Sponsoring immer unverzichtbarer, zugleich aber - Stichwort neues Stiftungsrecht - auch leichter geworden ist, sollten wir diesem Umstand stärker Rechnung tragen."

Beispielhaft sei dafür der Stuttgarter Arzt Dr. Arved Grieshaber, der aus seinem privaten Vermögen eine beträchtliche Summe für die Einrichtung einer Novalis-Stiftung in Oberwiederstedt bei Hettstedt zur Verfügung gestellt habe. Die Stiftung sei am 200. Todestag des Dichters der deutschen Frühromantik, am 25. März 2001, ins Leben gerufen worden.

Mit der Maecenas-Ehrung des Arbeitskreises selbständiger Kulturinstitute werden seit 1989 alle zwei Jahre Persönlichkeiten geehrt, die sich als private Mäzene um die Kulturförderung besonders verdient gemacht haben. In diesem Jahr wurde die Ehrung dem Düsseldorfer Industriellen Udo van Meeteren zuteil. Seine 1980 gegründete gemeinnützige Stiftung van Meeteren unterstützt im Rhein-Ruhr-Raum wissenschaftliche und kulturelle Projekte mit einer Summe von jährlich ca. 1,2 Mio. DM. Dem AsKI gehören aus Sachsen-Anhalt die Winckelmann-Gesellschaft Stendal und die Franckeschen Stiftungen in Halle an.

Im Anschluss an die Maecenas-Ehrung eröffneten Höppner und der österreichische Botschafter Dr. Markus Lutterotti im Winckelmann-Museum die Ausstellung "Suche nach dem Unendlichen. Aquarelle und Zeichnungen der deutschen und österreichischen Romantik". Die Ausstellung zeigt Werke aus den Beständen des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste in Wien. Die Werke werden zum größten Teil erstmals im Rahmen einer Ausstellung der öffentlichkeit präsentiert. Bis zum 6. Januar 2002 ist die Ausstellung in Stendal zu sehen. Danach geht sie nach Wien und in weitere europäische Städte.

 

 

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Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

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