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Pressemitteilungen der Ministerien

Verhandlungserfolg in letzter Minute/ Interregio-Linie nach Berlin bleibt erhalten

27.03.2001, Magdeburg – 178

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 178/01

 

Magdeburg, den 27. März 2001

 

Verhandlungserfolg in letzter Minute/ Interregio-Linie nach Berlin bleibt erhalten

Die geplante Streichung der Interregio-Linie von Magdeburg nach Berlin ist vom Tisch. Das ist die wichtigste Nachricht aus den Verhandlungen von Verkehrsminister Dr. Jürgen Heyer mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, über deren Ergebnis der Minister heute das Kabinett informierte. Die Gespräche hatten am 17. März in Ilsenburg (Harz) und am gestrigen Montag Abend in Berlin stattgefunden.

"Es ist uns in buchstäblich letzter Minute geglückt, die Verhandlungen zu einem Abschluss zu bringen, mit dem das Land seine wesentlichen Ziele erreicht hat", sagte Heyer. "Die Abkoppelung Magdeburgs vom Schienenfernverkehr nach Berlin ist vom Tisch. Die Deutsche Bahn AG hat dafür im Ergebnis unseren Vorschlag einer Mischfinanzierung von Zügen akzeptiert, die sowohl Fern- als auch Nahverkehrsfunktion haben." Die Deutsche Bahn AG hatte im vergangenen Herbst aufgrund von Verlusten im Interregio-Geschäft die Streichung der Linien Magdeburg - Berlin und Magdeburg - Schwerin zum Fahrplanwechsel am 10. Juni 2001 angekündigt. Der Vorschlag von Heyer für eine gemischte Finanzierung durch die Deutsche Bahn AG und das Land Sachsen-Anhalt war von der Bahn bis vor wenigen Tagen zurück gewiesen worden.

Im Einzelnen wurde gestern für die Dauer der neuen Fahrplanperiode, das heißt bis Ende 2002, vereinbart:

 

 

Die drei bestehenden ICE-Zugpaare über Magdeburg nach Berlin bleiben erhalten. Die morgendliche ICE-Verbindung nach Berlin, die bislang in Berlin-Wannsee endete, fährt - wie bisher bereits der Abendzug - künftig bis zum Ostbahnhof. Der Zug am Mittag endet weiter in Wannsee.

Die Interregio-Linie Magdeburg - Berlin bleibt mit täglich sieben Zugpaaren (bislang acht) erhalten. Die Züge in Richtung Berlin enden teils am Ostbahnhof, teils werden sie bis Chemnitz weiter geführt.

 

Für sechs dieser sieben Zugpaare wird das Land zum Ausgleich bisheriger Verluste, die nach Berechnungen der Deutschen Bahn AG jährlich acht Millionen DM betragen, einen Zuschuss zur Abgeltung von Nahverkehrsanteilen zahlen. Mit dem Land Brandenburg werden derzeit Verhandlungen über eine Aufteilung dieses Zuschusses in Höhe von drei Millionen DM geführt.

 

 

Die vom Land bestellte Regionalexpress-Linie von Magdeburg nach Berlin, die bislang im Zwei-Stunden-Takt verkehrte, wird auf einen Stundentakt verdichtet und in die Abendstunden hinein verlängert.

 

 

 

Die Deutsche Bahn AG öffnet die bereits bestehenden Nachtzüge für einen Ausstieg in Magdeburg. Zusätzlich bestellt das Land einen späten Regionalexpress, mit dem die letzte Reisemöglichkeit von Berlin nach Magdeburg künftig um 0.36 Uhr ab Ostbahnhof gegeben ist - statt wie bislang um 21.09 Uhr.

 

"Mit diesem verdichteten und verlängerten Angebot aus Fern- und Nahverkehrszügen ist die Bahn für Fahrten nach Berlin eine echte Alternative zum Auto", sagte der Minister. "Es kommt darauf an, dass dieses Angebot in den nächsten anderthalb Jahren auch rege genutzt wird, damit es dauerhaft fortgeführt werden kann."

 

 

Das Land unterstützt Investitionen der Deutschen Bahn AG in die Fahrzeugmodernisierung mit einem Zuschuss von jährlich fünf Millionen DM. Die Arbeiten sollen im DB-Spezialwerk Fahrzeugbau Halberstadt ausgeführt werden.

 

Jürgen Heyer: "Mit dieser Finanzspritze leistet Sachsen-Anhalt einen wichtigen Beitrag zur Auslastung des Fahrzeugwerks und zum Erhalt des Standorts Halberstadt."

DB-Chef Mehdorn kündigte darüber hinaus eine wesentlich verbesserte Einbindung Sachsen-Anhalts in das Fernverkehrsnetz ab dem Fahrplanwechsel 2004 an, sofern die bestellten Züge von der Industrie rechtzeitig bereit gestellt werden:

 

 

Die bisherige Interregio-Linie Berlin - Halle (Saale) - Erfurt - Frankfurt (Main) wird in eine ICE-Linie im Zwei-Stunden-Takt umgewandelt.

Die bisherige Intercity-Linie Leipzig - Halle (Saale) - Magdeburg - Hannover - Köln wird ebenfalls in eine ICE-Linie im Zwei-Stunden-Takt umgewandelt. Die Züge werden auch am Flughafen Leipzig/Halle halten, so dass der Flughafenbahnhof stündlich mit Fernverkehrszügen angefahren wird.

 

Bereits zum Fahrplanwechsel im Juni 2001 präsentieren sich alle Züge dieser IC-Linie von außen in einem neuen Design. Zug um Zug werden alle Wagen auf dieser Strecke auch innen modernisiert, so dass diese IC-Verbindung als erste in Deutschland durchgängig mit Wagen im ICE-Standard befahren wird.

Heyer begrüßte diese Ankündigung als "Wiedereinstieg in eine hochwertige Anbindung unserer Landeshauptstadt und gute Perspektive für die Fernverkehrsanbindung von Halle".

Der Minister bedauerte, dass die Deutsche Bahn AG am Wegfall des Interregio-Halts in Merseburg und an der Streichung der Interregio-Züge von Magdeburg nach Schwerin festhält. Das Land werde jedoch für die Nahverkehrsverbindung bis Wittenberge ein attraktiveres Angebot mit neuen Fahrzeugen bestellen. Durch die "Flügelung" der Regionalbahnen in Stendal in die Richtungen Wittenberge und Uelzen wird ein Umsteigen in Stendal überflüssig. Heyer appellierte an die Deutsche Bahn AG, im Interesse ihrer Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Auto die Wiedereinrichtung einer Fernverkehrsverbindung in Nord-Süd-Richtung insbesondere für den touristischen Verkehr zu prüfen.

Das Gesamtpaket der Einigung mit der DB bezeichnete der Minister als "guten Kompromiss im Interesse der Fahrgäste und der Arbeitsplätze bei der Bahn in Sachsen-Anhalt".

 

 

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