Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 117/00

Magdeburg, den 8. Mai 2000

Bundesverband für Landwirtschaftliche Wildtierhaltung tagt in LVA Iden

Wildtierhaltung als alternative Einkommensquelle für Landwirte

"Aufgrund der Herausforderungen für die Landwirtschaft ist die Nutzung von Marktnischen eines jener Elemente, mit denen sich die Landwirte dem immer schärfer werdenden Wettbewerb stellen können und müssen. Die landwirtschaftliche Wildtierhaltung ist eine solche erfolgversprechende Nische und eine nicht zu unterschätzende Einkommensalternative." Das erklärte der Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt, Konrad Keller, heute anlässlich der Jahrestagung 2000 des Bundesverbandes für Landwirtschaftliche Wildtierhaltung e.V. an der Lehr- und Versuchsanstalt (LVA) Iden.

Die Erschließung dieses relativ neuen Marktes stelle eine echte Chance dar. Einerseits ermögliche sie eine sinnvolle Verwendung natürlichen Grünlandes zur extensiven Fleischerzeugung, ohne überschussprodukte zu erzeugen, andererseits diene sie nicht nur der Landschaftspflege, sondern sei auch ein alternativer Produktionszweig.

Die landwirtschaftliche oder gatterartige Wildhaltung habe sich in den vergangenen Jahren stetig entwickelt. Sie sei für die extensive Nutzung weniger ertragreicher Grünlandflächen gut geeignet. Nicht zuletzt für Nebenerwerbslandwirte mit schwer zu verwertendem Grünland könne die Errichtung eines Wildtiergeheges überlegenswert sein.

Derzeit liege der Selbstversorgungsgrad mit Wildfleisch in Deutschland bei nur etwa 50 %. Problematisch sei nicht nur die große Konkurrenz z.B. aus Osteuropa oder Neuseeland, sondern auch EU-Richtlinien, die sehr hohe Anforderungen an die Schlacht- und Vermarktungseinrichtungen stellen würden. Rentabilität und ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis seien daher nur bei entsprechenden Umsätzen zu erreichen. Insofern spiele auch die Vermarktungsstrategie eine Schlüsselrolle für den wirtschaftlichen Erfolg.

Von großem Vorteil sei, dass das Angebot an Wildfleisch die Produktpalette heimischer Erzeugnisse um eine Spezialität erweitern könne. Das hochwertige Fleisch werde aufgrund seines hohen Genusswertes von vielen Feinschmeckern geschätzt und genüge nicht zuletzt aufgrund der kontrollierten Aufzucht höchsten gesundheitlichen Ansprüchen der Verbraucher.

Impressum:

Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt

Pressestelle

Olvenstedter Str.4

39108 Magdeburg

Tel: (0391) 567-1946

Fax: (0391) 567-1920

Mail: pressestelle@mrlu.lsa-net.de