Pressemitteilungen der Ministerien
Emissionshandel: Sachsen-Anhalt will
Ost-Bonus durchsetzen
18.02.2003, Magdeburg – 81
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 081/03
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 081/03
Magdeburg, den 18. Februar 2003
Emissionshandel: Sachsen-Anhalt will
Ost-Bonus durchsetzen
Sachsen-Anhalt
macht sich für einen Ost-Bonus beim Emissionsrechtehandel stark. Umwelt-Staatssekretär
Dr. Hermann Onko Aeikens sagte am Dienstag nach der Kabinettsitzung in
Magdeburg: ¿Der industrielle Schadstoffausstoß in den neuen Ländern konnte
durch Modernisierung und Umstrukturierung gegenüber 1990 erheblich vermindert
werden. Die neuen Länder haben damit überproportional zum guten gesamtdeutschen
Klimaschutz-Ergebnis beigetragen. Diese Vorleistung muss bei der anstehenden
nationalen Verteilung von Emissionsrechten honoriert werden.¿
Der
Bonus-Plan verfolgt im wesentlichen zwei Ziele: Zum einen sollen in Ostdeutschland
neu investierende Unternehmen kostenfrei Emissionskontingente bekommen.
Zweitens wird für angesiedelte Unternehmen eine Gutschrift für bereits
getätigte Umweltleistungen favorisiert, die dann bei einer späteren
Produktions- und damit Ausstoßerweiterung eingelöst werden könnte.
Der
Regionalisierungsansatz soll nach Vorstellung Sachsen-Anhalts in einem von den
ostdeutschen Ministerpräsidenten unterzeichneten Brief an Bundeskanzler Gerhard
Schröder dargestellt werden. Die Magdeburger Staatskanzlei hat die
Koordinierung übernommen. Staatssekretär Aeikens erklärte: ¿Die Interessen
aller neuen Länder sind die gleichen. Wir wollen bei der Bundesregierung verbindlich erreichen, dass die
Ost-Konditionen beim Emissionsrechtehandel Bestandteil des Sonderprogramms
Aufbau Ost werden. Damit würde die Bundesregierung einen Beitrag zur
wirtschaftlichen Entwicklung in den neuen Ländern leisten. Weitere
Neuansiedlungen und Erweiterungen von Produktionskapazitäten sind nötig, damit
der Osten einen wirklich auf Dauer selbst tragenden Aufschwung erlebt.¿
Aeikens
betonte zugleich: ¿Es geht nicht um Almosen für den Osten. Der Preis, den die
neuen Länder in den vergangenen Jahren gezahlt haben, war hoch. Die Folgen des
Zusammenbruchs der ostdeutschen Industrie lassen sich noch heute an der hohen
Arbeitslosigkeit und dem geringen Einkommen ablesen. Mit der regionalen Komponente beim Emissionsrechtehandel wird
zudem der enorme Beitrag anerkannt, den die neuen Länder in den vergangenen gut
zehn Jahren zum deutschen Klimaschutz geleistet haben.¿
Hintergrund:
Um die
Luftverschmutzung spürbar zu reduzieren, will die EU ab 2005 in einer Pilotphase
und dann ab 2008 verpflichtend ein neues System der Emissionsrechte einführen.
Philosophie des Ganzen ist, dass Unternehmen lediglich eine bestimmte Größe von
Verschmutzungsrechten zur Verfügung haben, die zudem kontinuierlich verknappt
wird. Unternehmen, die ihre Produktion erweitern wollen, deren Emissionskontingent
aber bereits ausgeschöpft ist, müssen sich Rechte von anderen Firmen abkaufen.
Betriebe, die wiederum weniger Kohlendioxid als zugebilligt ausstoßen, können
Anteile veräußern. Somit entsteht ein Emissionshandel, der nach Expertenmeinung
ökologisch zielgenau und ökonomisch flexibel ist. Es wurde ein System entwickelt,
dass einen erfolgreichen Klimaschutz möglich macht, ohne die Unternehmen mit zu
starren Vorgaben einzuengen.
Impressum:
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Pressestelle
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Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
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staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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