Ministerium für Bau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 245/02

Magdeburg, 20. November 2002

Stadtumbau:

Daehre sieht Verringerung des Wohnungsleerstands als vordringliche Aufgabe

Bestehende Förderprogramme im Baubereich sollen in Sachsen-Anhalt künftig konsequent an den Anforderungen des Stadtumbaus ausgerichtet werden. "Wir wollen vorhandene Instrumentarien wie etwa die Unterstützung des städtebaulichen Denkmalschutzes zielgenauer nutzen, um diesen notwendigen Prozess voranzutreiben", sagte Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU) heute vor der konstituierenden Sitzung des "Beirats Stadtumbau". Nach Auskunft des Ressortchefs stehen auch im nächsten Jahr für Abriss- und Aufwertungsmaßnahmen rund 53 Millionen Euro zur Verfügung.

Daehre bekräftigte seine Ansicht, wonach die Verringerung des Wohnungsleerstands zu den vorrangigsten Aufgaben gehört. Allein in Sachsen-Anhalt seien schon jetzt fast 240.000 Wohnungen dauerhaft ungenutzt. Eine Zunahme sei nicht nur in den so genannten Plattenbausiedlungen, sondern inzwischen auch in den Innenstadtbereichen zu verzeichnen. Die Entwicklung gefährde die wirtschaftliche Existenz von Wohnungsunternehmen und führe zu einer sinkenden Attraktivität der Städte. "Wir haben es hier mit einem gesamtgesellschaftlichen Problem zu tun", so Daehre.

Der Beirat soll den Stadtumbauprozess in Sachsen-Anhalt unter Einbeziehung des Bauhauses Dessau fachlich begleiten. Ihm gehören Vertreter der Wohnungswirtschaft, des Städte- und Gemeindebundes, der Energiewirtschaft, des Mieterbundes sowie des Verbandes der Haus- und Grundstückseigentümer an. Im "Beirat Stadtumbau" ist auch das Koordinierungsbüro der Internationalen Bauausstellung (IBA) vertreten. Auf Beschluss der Landesregierung sollen im Rahmen der IBA beispielhafte Problemlösungen für den Stadtumbau in Sachsen-Anhalt entwickelt werden.

Zur Umsetzung dieses Vorhabens gründet sich am kommenden Dienstag (27.11.) in Aschersleben ein so genanntes IBA-Städtenetzwerk. Zur Mitwirkung sind alle 43 Kommunen des Landes eingeladen, die in den vergangenen Jahren qualifizierte Stadtentwicklungskonzepte erarbeitet haben. Bei der Auftaktveranstaltung wollen u.a. Vertreter aus Aschersleben, Dessau, Halle, Wittenberg und Sangerhausen anhand von Fallbeispielen mögliche Lösungsansätze aus kommunaler Sicht vorstellen.

Harald Kreibich

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