Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 207/02

Magdeburg, den 09. November 2002

Förderbescheid für Einsatz von Zukunftstechnologien in Firmen der Region

Rehberger: Virtual Engineering bedeutet für den Mittelstand Vorsprung durch Innovation

Magdeburg/Wernigerode. Sachsen-Anhalts Minister für Wirtschaft und Arbeit, Dr. Horst Rehberger, hat heute den Start für ein Industrieforschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts Magdeburg gegeben. Mit dem Projekt sollen im Harz Softwarewerkzeuge zum Einsatz von Virtual Engineering entstehen, die auf die Bedürfnisse von kleinen und mittleren Unternehmen ausgerichtet sind. Damit soll es mittelständischen Unternehmen möglich sein, mit Technik der Großindustrie Produktions- und Konstruktionsabläufe schnell und auf den Kunden zugeschnitten am Computer zu entwickeln. Mit Hilfe virtueller Realität sollen Prozesse und Produkte ebenso wie Wartungsvorgänge sichtbar werden, noch bevor sie real entstehen. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt, Minister Rehberger überreichte heute den Förderbescheid.

Rehberger: "Virtual Engineering bedeutet für den Mittelstand Vorsprung durch Innovation. Mit der neuen Technologie können die Firmen flexibler arbeiten, schnelle Neuentwicklungen sind damit kein Problem mehr." Das sei ein Wettbewerbsvorteil, der den heimischen Unternehmen helfen könne, neue Märkte zu erobern, die ihnen aufgrund geringer Größe und der fehlenden Kraft im Preiskampf verschlossen blieben, betonte der Minister. Damit würden langfristig Arbeitsplätze gesichert und auch neu geschaffen. "Mit dem Virtual-Engineering-Projekt bringen wir Forschung in der Region zur Anwendung. Das ist ein Grundsatz der Innovationspolitik der Landesregierung", sagte Rehberger.

Ergänzt wird das Industrieforschungsprojekt durch Anwendungsprojekte mit Pilotcharakter in mittelständischen Firmen in Sachsen-Anhalt. Zu den Firmen zählen neben Rautenbach Guss in Wernigerode auch die AMB GmbH aus Oschersleben. Hier soll auf Basis des jetzt zu entwickelnden Virtual Engineering Werkzeugkastens ein Prototyp für ein rechnergestütztes Planungs- und Projektierungssystem für Sortier- und Aufbereitungsanlagen und Restabfallbehandlungsanlagen entwickelt und umgesetzt werden. Das Virtual Reality System soll im Vertrieb und der Anlagenplanung eingesetzt werden. Damit sollen schnell und sicher Komponenten für Trenn- und Mischtechnik, Fördertechnik und Zerkleinerungsmaschinen ausgewählt und am Computer zu kompletten Anlagen zusammengestellt werden. Der Kunde kann an diesem Prozess beteiligt werden, so dass er das gleiche Verständnis wie der Konstrukteur über die künftige Funktionalität der Anlage entwickeln kann.

Rehberger: "Die Entwicklung des Virtual Engineering Baukasten und die Pilotprojekte stellen nur den Anfang dar. Nach der Testphase steht die Technologie auch anderen Unternehmen zu Verfügung. Hier muss sich dann zeigen, dass die Software angenommen wird und sich letztendlich auch selbst trägt." Dabei sei die Industrie gefragt, ihren Bedarf zu definieren und damit auch den Weg frei zu machen für weitere Forschungsprojekte.

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