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Pressemitteilungen der Ministerien

Landesregierung legt Mittelstandskurzbericht 2001 vor/ Budde: Mittelständische Wirtschaft entwickelt sich stabil ? Industrie bleibt Konjunktur-Motor

04.09.2001, Magdeburg – 457

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 457/01

 

Magdeburg, den 4. September 2001

 

Landesregierung legt Mittelstandskurzbericht 2001 vor/ Budde: Mittelständische Wirtschaft entwickelt sich stabil ¿ Industrie bleibt Konjunktur-Motor

Die Entwicklungstrends in der mittelständischen Wirtschaft sind im Jahr 2000 stabil geblieben. Das ist das Fazit des Mittelstandskurzberichts 2001, den Wirtschaftsministerin Katrin Budde heute in der Kabinettssitzung vorgelegt hat. Der Ausbau des verarbeitenden Gewerbes ist weiter vorangegangen, so dass der industrielle Mittelstand immer mehr in die Rolle des gesamtwirtschaftlichen Leistungsträgers hineinwächst. "Die Industrie bleibt weiterhin Konjunkturmotor. Gerade im vergangenen Jahr sind die Umsätze stark angestiegen. Besonders erfreulich ist, dass sich das auch auf die Beschäftigtenzahlen ausgewirkt hat. In fast allen Industriebranchen können wir hier Zuwächse verzeichnen", sagte Katrin Budde. Von der guten Entwicklung der Industrie haben auch produktionsnahe Dienstleistungen profitiert. Auf der anderen Seite hat der Schrumpfungsprozess im Baugewerbe mit unveränderter Schärfe angehalten.

Für die eher lokal orientierten Wirtschaftsbereiche Einzelhandel, Handwerk sowie Teilbereiche des Dienstleistungssektor blieb das Klima schwierig. Im Ergebnis dieser gegenläufigen Trends, die sich auch im Gründungsgeschehen und in der Insolvenzentwicklung widerspiegeln, blieb das gesamtwirtschaftliche Wachstum mit real 0,6 Prozent verhalten. Die Zahl mittelständischer Unternehmen blieb nach Schätzungen stabil bei rd. 59.000 mit rund 589.000 Erwerbstätigen.

Budde: "Besonders wichtig ist die stetige strukturelle Weiterentwicklung in den Wirtschaftsbereichen, die im überregionalen Wettbewerb stehen. Nur hier kann die Basis für nachhaltiges, selbsttragendes Wachstum gelegt werden. Die Landesregierung setzt im Rahmen der Mittelstandsinitiative vor allem auf die Stärkung solcher zukunftsfähigen Strukturansätze."

So erhielten 444 kleine und mittlere Unternehmen insgesamt rund 382 Millionen DM Investitionszuschüsse über die Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GA). Damit wurden 2.670 Arbeitsplätze geschaffen und 2.860 gesichert.

Mit Bürgschaften, Garantien und Beteiligungen soll vor allem das Wachstum mittelständischer Unternehmen unterstützt werden. Die Zahl der bewilligten Bürgschaften über die Bürgschaftsbank ist auf 326 gestiegen (1999: 301). Damit verbürgte das Land mehr als 112 Millionen DM. Ebenso stieg auch die Zahl der Beteiligungen über die mittelständische Beteiligungsbank auf 23 (1999: 16). Landesbürgschaften und ¿garantien wurden auf etwa gleichem Niveau gewährt. Die Beteiligungen der Innovations- und Beteiligungsgesellschaft sind im vergangenen Jahr stark angestiegen. Insgesamt 19 Unternehmen wurden unterstützt (1999: 14), wobei sich die Beteiligungssumme mit 37,2 Millionen DM gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt hat. Budde: "Die Entwicklung ist auch deshalb erfreulich, weil diese Unterstützung auf junge technologieorientierte Unternehmen zugeschnitten ist, die sie auch immer stärker annehmen. Die Förderphilosophie des Landes, wachstumsorientierte Unternehmen und Bereiche zu unterstützen, beginnt damit aufzugehen."

Lage und wichtige Entwicklungsmuster der mittelständischen Wirtschaft in Sachsen-Anhalt - Das Wichtigste in Kürze

 

 

Die Wirtschaft des Landes ist im Jahr 2000 um real 0,6% gewachsen. Dieses Gesamtergebnis spiegelt die immer noch gegenläufigen Trends industrieller Expansion einerseits und Schrumpfung im Bau andererseits wider.

Wachstumsträger war wie im Vorjahr vor allem das Verarbeitende Gewerbe. Die höchsten Umsatzzuwächse erzielten die Chemische Industrie (+ 31,5%) sowie die Metallerzeugung und -bearbeitung (19,9%).

 

 

Im Verarbeitenden Gewerbe waren im Jahr 2000 1.153 mittelständische Betriebe ( 20 bis 250 Beschäftigten) mit 65.323 Beschäftigten und ca. 17,9 Mrd. DM Umsatz tätig. Größter mittelständischer Bereich im Verarbeitenden Gewerbe ist das Ernährungsgewerbe (rd. 4,8 Mrd. Gesamtumsatz).

 

 

 

Die Exportquote des Verarbeitenden Gewerbes stieg deutlich auf 15,7%. Innerhalb der mittelständischen Wirtschaft verzeichneten insbesondere die Chemische Industrie und die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren sehr hohe Exportzuwächse.

 

 

 

In der Informationswirtschaft konnten nach Befragungsergebnissen 47% der Unternehmen ihre Umsätze gegenüber 1999 steigern.

 

 

 

Im Tourismus wurde mit 5,44 Mio. übernachtungen 2000 ein Höchststand erreicht. Die gewerbliche Tourismuswirtschaft hat ihre Kapazitäten nochmals um 1,6% ausgebaut auf 50.468(1) Betten. Die Vermarktung touristischer Angebote wird durch Schwerpunktthemen gezielt unterstützt: 2001 - Jahr der Ottonen.

 

 

 

Bei unterschiedlichen Trends in den einzelnen Gewerken ist die Zahl der Handwerksbetriebe leicht auf 26.875 zurückgegangen.

Die Zahl der freiberuflich Tätigen hat mit 22.395 im Jahr 2000 einen neuen Höchststand erreicht. Der Frauenanteil in den verkammerten Freien Berufen lag bei 43%, darunter in den Freien Heilberufen bei 50,6%.

Erstmals waren wieder die Gewerbeabmeldungen im Jahr 2000 geringer als im Vorjahr, allerdings nahmen auch die Gewerbeanmeldungen ab, so dass ein Saldo von ¿974 verbleibt. Dieses Ergebnis ist maßgeblich geprägt durch die Entwicklung im Einzelhandel.

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist auf 1.938 gestiegen, hierin spiegeln sich die Trendverläufe der Entwicklung im Einzelhandel und in der Bauwirtschaft wider. Im Verarbeitenden Gewerbe ging die Zahl der Insolvenzen um 10 auf 140 zurück.

Insgesamt wurden 21.459 neue Ausbildungsverträge im Jahr 2000 abgeschlossen, von denen gut 55% (11.854) auf Industrie und Handel entfielen. Der Anteil betrieblicher Ausbildungsstellen erhöhte sich auf 69,1% (14.547). Nachgefragt wurden 21.893 Lehrstellen. Die Gesamtzahl der Auszubildenden in der beruflichen Erstausbildung nahm um fast 3.000 auf 65.651 ab.

 

1) in Einrichtungen mit mehr als 8 Betten

 

 

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