Pressemitteilungen der Ministerien
Ministerpräsident Böhmer auf Unternehmertag
in Magdeburg: Reformkurs wird auch 2003 fortgesetzt
04.02.2003, Magdeburg – 60
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 060/03
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 060/03
Magdeburg, den 4. Februar 2003
Ministerpräsident Böhmer auf Unternehmertag
in Magdeburg: Reformkurs wird auch 2003 fortgesetzt
Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt will
auch im Jahr 2003 ihren wirtschaftspolitischen Reformkurs beibehalten. Sinkende
Steuereinnahmen, die Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung und
Unsicherheiten hinsichtlich der EU-Strukturförderung ab 2007 setzten veränderte
Rahmenbedingungen, denen das Land Rechnung tragen müsse, betonte
Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer heute auf dem Unternehmertag der
Landesvereinigung der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt in
Magdeburg.
Das Hauptaugenmerk, so der Ministerpräsident,
müsse auf der Stärkung des Wirtschaftsstandortes Sachsen-Anhalt liegen.
Insbesondere die Förderung von Existenzgründungen und die Erhöhung der
Selbstständigenquote sei eine wichtige Aufgabe. Nur 7% aller Erwerbstätigen
seien in Sachsen-Anhalt Selbstständige. Damit bilde das Land das Schlusslicht
in Deutschland. Bundesweit liege die Selbstständigenquote bei fast 10%.
Wichtige Impulse für das Gründungsgeschehen sollen von der soeben
vorgestellten, überarbeiteten Gründungsoffensive ego sowie von der ebenfalls
noch für 2003 geplanten Gründung einer Investitions- und Strukturbank
Sachsen-Anhalt (ISB) ausgehen. Als weitere wichtige Vorhaben für das Jahr 2003
nannte Böhmer das zweite Investitionserleichterungsgesetz, eine
Biotechnologie-Offensive für Sachsen-Anhalt sowie ein neues Förderprogramm zur
beruflichen Erstausbildung.
Problematisch für die ostdeutschen
Bundesländer, so der Regierungschef, sei die Neuausrichtung der
EU-Strukturförderung im Zuge der Osterweiterung der Europäischen Union. Die
Landesregierung werde in den kommenden Monaten gegenüber der EU deutlich
machen, dass auch nach 2007 für die neuen Bundesländer eine ausreichende
EU-Strukturförderung bereitstehen müsse. Diese müsse sich im Rahmen der
bisherigen Ziel-1-Förderung bewegen. Die Erweiterung dürfe nicht den Aufholprozess
in den neuen Ländern und das hier bislang Erreichte gefährden.
Die Reformpolitik der Landesregierung
erstrecke sich jedoch nicht nur auf den Bereich der Wirtschaft, so Böhmer. Als
eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre bezeichnete er in seiner Rede vor ca.
500 Wirtschaftsvertretern die Konsolidierung des Landeshaushaltes. Ziel sei es,
die Neuverschuldung bis 2006 auf Null herunterzufahren. Die Investitionsquote
solle jedoch trotzdem in den nächsten Jahren bei über 19% gehalten werden. Als
weitere wichtige Aufgaben nannte der Ministerpräsident eine umfassende
Verwaltungsmodernisierung und die weitere Profilierung im Bildungsbereich.
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