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Pressemitteilungen der Ministerien

Wirtschaftsminister Gabriel stellt erste Projekte für Zusammenarbeit mit Microsoft und Cisco vor

20.06.2000, Magdeburg – 365

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 365/00

 

Magdeburg, den 20. Juni 2000

 

Wirtschaftsminister Gabriel stellt erste Projekte für Zusammenarbeit mit Microsoft und Cisco vor

Die ersten drei Projekte für die Zusammenarbeit des Landes mit Microsoft und Cisco stehen jetzt fest. Darüber informierte Wirtschaftsminister Matthias Gabriel die Mitglieder der Landesregierung in der heutigen Kabinettssitzung. "Mit diesen Initiativen können wir unseren Kooperationsvertrag mit den beiden Weltfirmen mit Leben erfüllen", unterstrich Gabriel. Microsoft und Cisco hatten Anfang des Jahres zum ersten Mal einen solchen Kooperationsvertrag mit einem Bundesland geschlossen. Er umfasst Leistungen im Wert von zehn Millionen DM. Dieser Vertrag ist als ein sogenanntes Public-Private-Partnership angelegt: Die Partner engagieren sich im Rahmen der Vereinbarung jeweils zu gleichen Teilen, um gemeinsam die abgestimmten Ziele zu erreichen.

Die ersten drei Projekten haben ein Volumen von rund drei Millionen Mark:

"Zukunftsregion Wernigerode": Aufbau einer gemeinsamen Informations- und Kommunikationsinfrastruktur in Stadt und Kreis sowie die Neustrukturierung des Informationssystems (web-portal).

"Kompetenzzentrum Networking" der SBSK GmbH Schönebeck: Qualifizierung von Spezialisten für die weitere Ausbildung im Bereich der Netzwerktechnik, Schaffung von technischen Voraussetzungen für den Beratungs- und Qualifizierungsbedarf bei kleinen und mittleren Unternehmen des Landes (Demonstrationszentrum und Labore).

"Webpower Sachsen-Anhalt" der Magdeburg City Com GmbH: Test der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien im Rahmen eines Großversuches in der Wohnungswirtschaft.

"In Sachsen-Anhalt ist der Aufbau der Informationsgesellschaft weit vorangekommen. Mit Unterstützung der Landesregierung hat die Unternehmensstruktur in der Informations- und Kommunikationswirtschaft seit 1995 deutlich an Breite und Stabilität gewonnen", betonte der Wirtschaftsminister. Im landesweiten Firmenverzeichnis der Informations-, Kommunikations- und Medienbranche stellen sich mittlerweile 270 Firmen dar und werden über das Internet beworben.

Gabriel: "Sachsen-Anhalts Firmen der IuK-Branche stehen aber erst am Anfang. Sie werden in den nächsten Jahren ihre Marktposition weiter ausbauen können. Hier entstehen sichere und qualifizierte Arbeitskräfte für die Zukunft." Das belegt auch eine aktuelle Panelbefragung unter ostdeutschen Unternehmen der Informationswirtschaft. Danach wollen fast 20 Prozent der sachsen-anhaltischen Unternehmen sich in den nächsten fünf Jahren international etablieren. 64 Prozent der Firmen verfolgen eine Wachstumsstrategie. Damit schätzen die hiesigen Unternehmen ihre Entwicklungschancen positiver als andere in den neuen Bundesländern ein. "Dank der durch die Landesregierung verbesserten Rahmenbedingungen hat ab 1997 eine wahre Gründungswelle eingesetzt. 36 Prozent aller Firmen der IuK-Branche wurden seither gegründet", sagte der Minister.

Eine im Frühjahr von InfoRegio - der Landesinitiative zum Aufbau der Informationsgesellschaft - gestartete Umfrage belegt diesen Aufwärtstrend. Danach wollen Sachsen-Anhalts IuK-Firmen in den nächsten Jahren mehr als tausend neue Mitarbeiter einstellen. Gabriel: "Sachsen-Anhalts Unternehmen suchen händeringend Experten. Wir dürfen jetzt keine Chance ungenutzt lassen, junge Menschen aus unserem Land auszubilden. Ebenso müssen Leute mit artverwandter Qualifikation so weitergebildet werden, dass sie in der Lage sind, die offenen Stellen in der Computerbranche besetzen zu können."

Gemeinsam mit Microsoft werden in den nächsten drei Jahren 500 Ingenieure aus Sachsen-Anhalt zu Microsoft-System-Ingenieuren ausgebildet. Mit der Hilfe von Cisco-Systems wird ab diesem Jahr an ausgewählten Schulen das Lernfach Internet angeboten. Die Deutsche Telekom AG will in naher Zukunft alle Schulen in Deutschland mit einem Internetzugang versorgen. Mit dem Projekt "Zukunftsregion Wernigerode" werden Service von Stadt- und Kreisverwaltung gebündelt und mittels moderner Medien neue Angebote für Bürger und Wirtschaft geschaffen.

"Jetzt ist das Bildungssystem gefragt, sich danach auszurichten, dass es in den nächsten Jahren genügend qualifizierten Nachwuchs in der Computer-Branche gibt. Gleichzeitig ist aber auch die Jugend gefragt, nicht nur Technik zu nutzen, sondern hier auch die Chancen für ihre eigene Zukunft zu erkennen. Studienplätze der Informatik und der Ingenieurwissenschaften dürfen nicht unbesetzt bleiben. Ebenso müssen sich aber auch die Firmen ihrer Verantwortung bewußt sein, verstärkt auszubilden", betonte Gabriel.

Bereits 1995 rief die Landesregierung auf Beschluss des Landtages eine Telematikinitiative ins Leben. Ziel war eine wettbewerbsfähige IuK-Branche und eine breite Kompetenzgewinnung in Beruf und Ausbildung. 1998 wurde die Landesinitiative "InfoRegio Sachsen-Anhalt" ins Leben gerufen. Die Initiative ist das Instrument, das die Strategie des Landes koordiniert und zielorientiert umsetzt.

 

Hintergrund zu den drei Projekten:

"Zukunftsregion Wernigerode"

Das Projekt bietet für das Land Sachsen-Anhalt die einmalige Gelegenheit, in einer Region (Stadt und Landkreis) als Modellfall eine einheitliche Informations- und Kommunikationsinfrastruktur für alle Informations- und übertragungsdienste aufzubauen. Die Erstellung der IuK-Plattform ist eine notwendige Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung und Erprobung von Online-gestützten Dienstleistungen. Die nachfolgenden Modellvorhaben dienen der Verbreitung von Internetdiensten zum Nutzen von Unternehmen, Bürgern und Verwaltung in der Region. Die Beiträge des Kreises und der Stadt beziehen insbesondere die Investitionskosten zur Erneuerung der Infrastruktur ein. Die Beiträge der Unternehmen bestehen u. a. aus Entwicklungsleistungen. Gleichzeitig werden im Rahmen des Projektes vielfältige Aufträge an kleine und mittlere Unternehmen der Region vergeben. Dies sichert den notwendigen Know-how-Transfer in die regionale Wirtschaft.

Das Projekt bietet für das Land die Möglichkeit der übertragung einer getesteten Modelllösung auf andere Kreise und Regionen.

"Kompetenzzentrum Networking" / SBSK GmbH Schönebeck

Anliegen dieses Projektes ist es, sowohl Spezialisten für die weitere Ausbildung im Bereich der Netzwerktechnik zu qualifizieren als auch anhand von technischen Voraussetzungen ein Demonstrationszentrum und Labore für den Beratungs- und Qualifizierungsbedarf bei kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen-Anhalt zu schaffen. So werden ein Demonstrationszentrum und Labor für Netzwerkstechnologien entstehen, in dem sich vor allem kleine und mittlere Unternehmen beraten lassen können. Das Zentrum steht neu ausgebildeten Spezialisten sowohl zur Beratung von kleinen und mittleren Unternehmen, der öffentlichen Verwaltung, Schulen und Universitäten als auch Bildungsträgern zur Verfügung. Speziell das technische Potenzial in kleinen und mittleren Unternehmen soll erhöht und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden. Auch soll das Zentrum dabei helfen, die Wettbewerbsfähigkeit der traditionellen Branchen zu stärken und sich darüber hinaus im dynamisch wachsenden Internetmarkt zu etablieren. Das "Kompetenzzentrum" wäre das erste in Ostdeutschland und würde als Modell auch über die Landesgrenzen Sachsen-Anhalts hinaus als Multiplikator zur Verfügung stehen.

"Webpower Sachsen-Anhalt" / Magdeburg City Com GmbH

Im Rahmen des Modellprojektes wird die Magdeburg City Com GmbH die Möglichkeiten ihrer der Informations- und Kommunikationstechnologien in der Wohnungswirtschaft testen. Die Mieter erhalten im Rahmen des Projektes einen multimediafähigen Telekommunikationsanschluss, ein Angebot an multimediafähigen Dienstleistungen sowie neue Anwendungen im Bereich des Gebäudemanagements. Die Anwendungen werden für die Wohnungswirtschaft neue Entwicklungs- und Vermarktungsmöglichkeiten erhalten. Die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH (Wobau) unterhält ca. 40.000 Wohneinheiten und ist damit für einen Großversuch zur Installation multimedialer Techniken in der Wohnungswirtschaft ein idealer Partner.

In Magdeburg wird großflächig Bewohnern der Zugriff auf die neuen Medien ermöglicht. Neue Nutzergruppen für Online-Dienstleistungen werden erschlossen, der Markt für die Dienstleistungen verbreitert. Im Bundesland Sachsen-Anhalt wird ein Referenzobjekt geschaffen, das in Deutschland bisher einmalig ist. Gleichzeitig dient das Projekt der Standortwerbung, da Technologievorsprung und Engagement in der Region dargestellt werden kann.

Das Projekt bietet die Plattform, auf der die Magdeburg City Com den Kunden Onlinedienstleistungen und -anwendungen anbieten wird. Für die Kunden der MDCC ist ein Kundenintranet vorgesehen. Neue Anwendungen und Dienstleistungen werden geplant und entwickelt; z.B. in Form eines virtuellen Marktplatzes / bzw. e-commerce - Angebote (z.B. Termine und Angebote der Händler, Kultureinrichtungen, Sportveranstalter etc. im Wohnviertel). Als weitere Angebote sind Video on Demand, Cinema on Demand, Software on Demand und Games on Demand vorgesehen. Hochwertige Dienstleistungen in Form von Telelearning und Teleteaching stehen ebenfalls auf der Agenda möglicher Angebote.

 

 

Impressum:

Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt

Pressestelle

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39104 Magdeburg

Tel: (0391) 567-6666

Fax: (0391) 567-6667

Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

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