Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 91/00

Magdeburg, den 15. Mai 2000

URBAN-Rundreise: Heyer besucht Neustädter Feld in Magdeburg

"Plattenbaugebiete sind Schwerpunkt der URBAN-Initiative"

Im Rahmen seiner Rundreise durch alle 33 Städte, die sich an der Landesinitiative URBAN 21 beteiligen wollen, besucht Bauminister Jürgen Heyer (SPD) heute das Neustädter Feld in Magdeburg. "Die großen Plattenbausiedlungen stellen einen besonderen Schwerpunkt unserer Landesinitiative dar", erläuterte Heyer dazu. "In vielen dieser Gebiete konzentrieren sich die Probleme, die wir mit URBAN 21 gemeinsam anpacken wollen."

Das Neustädter Feld ist neben Alte Neustadt/Handelshafen und Buckau der dritte Stadtteil, für den die Landeshauptstadt Magdeburg mit "technischer Hilfe" der Landesregierung ein URBAN-Entwicklungskonzept vorgelegt hat. Insgesamt liegen aus ganz Sachsen-Anhalt für 38 Stadtteile mit überdurchschnittlich hohen Entwicklungsproblemen solche Konzepte vor. Sie werden derzeit parallel vom Bauministerium und vom Institut für Strukturforschung und Wirtschaftsförderung Halle (ISW) geprüft.

"Wer Stadtentwicklung voranbringen will, der muss auf Initiativen der Bürger setzen und bürgerschaftliches Engagement stärken", erklärte Heyer. Die Mitbestimmung der Bürger und die Einbeziehung von Verbänden, Vereinen und Initiativen sei nicht zuletzt eine Bedingung für die Inanspruchnahme von Mitteln aus den europäischen Förderfonds. Der Minister bekräftigte zudem die Notwendigkeit, Händler und Unternehmen in die Gestaltung der Stadtteile einzubeziehen: "Das Ziel unserer Landesinitiative ist nicht zuletzt, dass neue Arbeitsplätze entstehen. Das kann nur funktionieren, wenn dafür auch investiert wird. Das Land kann nur dabei mithelfen, die Rahmenbedingungen zu entwickeln."

Das Neustädter Feld gehört zu den Großsiedlungen, mit denen in den 70er und 80er Jahren eine großflächige Stadterweiterung Magdeburgs durchgeführt wurde. Eine Nachverdichtung des Stadtteils hat dazu geführt, dass Sportanlagen, kulturelle und soziale Einrichtungen fehlen. Seit 1991 ist ein Drittel der Bewohner des Neustädter Felds fortgezogen, sodass in einer für 15.000 Einwohner konzipierten Siedlung heute noch etwa 9.300 Menschen wohnen. Der Wohnungsleerstand liegt bei mehr als 13 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Stadtteil beträgt über 16 Prozent; eine überalterung ist absehbar.

Das URBAN-Konzept der Landeshauptstadt sieht unter anderem den Bau eines Handwerker- und Hobbyhofes, den Umbau der Rollestraße 23-29 zu einem Energiesparhaus sowie die Nutzung der leer stehenden Kindertagesstätte in der Ulnerstraße als Bürgerhaus vor. Im Rahmen des Handlungskonzepts der Landesregierung für ein demokratisches und weltoffenes Sachsen-Anhalt soll zudem im Juni der Startschuss für ein Projekt "Auf gute Nachbarschaft" stattfinden, das von den Verbänden der Wohnungswirtschaft angestoßen wurde und modellhaft im Magdeburger Stadtteil Neustädter Feld umgesetzt werden soll.

Hinweis für die Presse:

Am nächsten Montag, dem 22. Mai, wird Minister Heyer Magdeburg-Buckau besichtigen. Der Besuch in der Alten Neustadt fand bereits am 27. März statt.

Martin Krems

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