Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 003/03

Magdeburg, den 16. Januar 2003

Amtliche Grundstückswertermittlung in Sachsen-Anhalt ist Vorbild für Japan

Japanische Regierungsdelegation informiert

sich in Magdeburg bei der Katasterverwaltung

Zur Zeit informiert sich eine japanische Regierungsdelegation des Ministeriums für Land, Infrastruktur und Transport bei der Vermessungs- und Katasterverwaltung des Landes zu Fragen der amtlichen Grundstückswertermittlung.

Hintergrund des Besuchs der Gäste aus Tokio sind die Bemühungen und überlegungen der japanischen Regierung, der überbewertung der Immobilien in Japan durch eine amtliche Grundstückswertermittlung entgegenzuwirken. Hierbei dient die Organisation und die Durchführung der Grundstückswertermittlung in Sachsen-Anhalt den Japanern als Vorbild, nachdem der Vorsitzende des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte des Landes Sachsen-Anhalt, Peter Porstendörfer, aus dem Magdeburger Innenministerium vor einigen Wochen auf Einladung der japanischen Regierung das sachsen-anhaltische Vorgehen in Tokio erläutert hatte. "Die Japaner hatten neben der Vermessungs- und Katasterverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt auch Repräsentanten aus den USA, aus Großbritannien und aus Frankreich eingeladen und favorisierten nun für ihr Vorhaben offensichtlich als Lösung das Vorgehen in Sachsen-Anhalt in modifizierter Form", so Porstendörfer.

In Sachsen-Anhalt wird die amtliche Grundstückswertermittlung durch unabhängige Gutachterausschüsse durchgeführt. "Die ehrenamtlichen Gutachter werden durch Geschäftsstellen unterstützt, die bei den Katasterämtern des Landes eingerichtet sind", so der Chef der Vermessungs- und Katasterverwaltung des Landes, Professor Dr. Klaus Kummer, aus dem hiesigen Innenministerium. Dort wird die Kaufpreissammlung des Landes geführt, es werden die amtlichen Bodenrichtwerte ermittelt, Gutachten erstattet sowie die Grundstücksmarktberichte erstellt. "Als besonders vorteilhaft hat sich hier gezeigt, dass die amtliche Grundstückswertermittlung bei den Katasterämtern angesiedelt sind", so Klaus Kummer, "denn die automatisiert geführte Kaufpreissammlung mit ca. 480.000 Erwerbsvorgängen seit 1991 ist als Informationssystem mit dem Liegenschaftskataster und den amtlichen Kartennachweisen eng verknüpft und so besonders wirtschaftlich zu führen." "Dieser Organisationsansatz interessiert die Japaner", weiß Peter Porstendörfer zu berichten. Deshalb war es der Wunsch der japanischen Delegation, sich direkt vor Ort im Katasteramt Magdeburg näher zu informieren.

Antonius Böckmann, der Leiter des Katasteramtes Magdeburg, freut sich auf seine Gäste, die er am 15. Januar begrüßen wird. "Ich bin sehr stolz", so Böckmann, "dass sich jetzt die Japaner am Organisationsmodell der Vermessungs- und Katasterverwaltung orientieren, nachdem ich vor kurzem schon einer tschechischen Delegation, die sich für unsere Katasterorganisation interessierte, mein Amt gezeigt habe."

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