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Pressemitteilungen der Ministerien

Benchmarking-Report Sachsen-Anhalt "Öffentliche Aufgabenerfüllung im Ländervergleich"/Überhöhte Personalbestände und zu hohe laufende Ausgaben in vielen Bereichen

13.08.2002, Magdeburg – 29

  • Ministerium der Finanzen

 

 

 

 

Ministerium der Finanzen - Pressemitteilung Nr.: 029/02

 

 

 

 

 

Ministerium der Finanzen - Pressemitteilung Nr.: 029/02

 

Magdeburg, den 7. August 2002

 

 

Benchmarking-Report Sachsen-Anhalt "öffentliche Aufgabenerfüllung im Ländervergleich"/überhöhte Personalbestände und zu hohe laufende Ausgaben in vielen Bereichen

Kernaussagen des Gutachtens

Sachsen-Anhalt liegt im Vergleich der öffentlichen Ausgaben und des Personalbesatzes deutlich über dem ostdeutschen Durchschnitt. Das zeigt eine vom Magdeburger Finanzministerium bei dem Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Helmut Seitz in Auftrag gegebene Studie. Zweck der Studie war es, quer durch alle Aufgabenbereiche des Landes und der Kommunen strukturelle Auffälligkeiten zu identifizieren.

"Die empirischen Befunde zeigen in vielen Bereichen überhöhte bis deutlich überhöhte Personalbestände und überdurchschnittlich hohe laufende Ausgaben, die das Land in eine finanzpolitisch gefährliche Schieflage gerückt haben", resümiert der an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder tätige Hochschullehrer.

Ein wichtiger Punkt sei auch das Ausgabenniveau der Kommunen in Sachsen-Anhalt. Hier bestehe ebenfalls Handlungsbedarf. Deshalb sollen die kommunalen Spitzenverbände in alle Entscheidungsfindungen mit einbezogen werden. Eine isolierte Konsolidierungsstrategie des Landes würde zu kurz greifen, so Seitz. Ein "Konsolidierungspakt" zwischen Land und Kommunen könne dagegen für eine angemessene und faire Verteilung der Anpassungsleistungen auf beiden Ebenen sorgen.

Prof. Seitz kommt in seinem Gutachten zu folgendem Fazit: "Angesichts der aktuellen Steuerschwäche der gesamtdeutschen Wirtschaft, der schwierigen ökonomischen Lage in den neuen Ländern insgesamt, und hier insbesondere dem Land Sachsen-Anhalt, sowie der in den nächsten Jahren einsetzenden Rückführung der Osttransfers (durch die EU und auch den Bund) besteht im Land und seinen Kommunen ein erheblicher finanzpolitischer Handlungsdruck in Richtung fundamentaler Kurskorrektur."

Ziel und Methodik des Gutachtens (Benchmarking)

Ziel der Studie war es, auf der Grundlage objektiven Datenmaterials ein detailliertes strukturelles Bild finanzpolitischer Kerndaten des Landes Sachsen-Anhalt zu gewinnen, und zwar im Vergleich zu anderen Ländern und Regionen, die für

einen solchen Vergleich besonders geeignet erscheinen. Dieses strukturelle Bild liefert wichtige Eckwerte für die weitere haushaltspolitische Diskussion.

Die finanzpolitischen Kerndaten Sachsen-Anhalts wurden verglichen mit denen

a) von Sachsen (SN)

Sachsen ist für das Gutachten als direktes Vergleichsland ausgewählt worden, weil es dem Freistaat in den letzten zehn Jahren unter den mittel- und ostdeutschen Ländern am besten gelungen ist, das Schuldenwachstum zu begrenzen und die finanzwirtschaftlichen Rahmendaten denen der finanziell gesunden Westländer anzugleichen.

 

b) der anderen ostdeutschen Flächenländer (AFO), also dem Durchschnitt von Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen

 

c) der finanzschwachen Flächenländer West (SFW). Ausgewählt wurden Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.

 

Prof. Seitz verglich den öffentlichen Sektor der Länder und Kommunen insgesamt sowie verschiedene Aufgabenbereiche, und zwar

 

Allgemeine Verwaltung

öffentliche Sicherheit und Ordnung, Justiz

Schulen und vorschulische Bildung

Universitäten und Fachhochschulen

Sozialbereich

Krankenhausbereich

Verkehr, Wohnungswesen, Städtebau

Kultur, Freizeit, Tourismus

Landwirtschaft und Forsten.

Verwendet wurden ausschließlich Daten des Statistischen Bundesamtes und der Kultusministerkonferenz sowie anderer öffentlich zugänglicher Quellen. Als Datengrundlage wurde überwiegend das Jahr 2001 genommen.

Einige Einzelergebnisse des Gutachtens

Die Landesverwaltung

In Sachsen-Anhalt gibt es im Kernhaushalt auf 100.000 Einwohner 2.758 Stellen, gemessen in Vollzeitäquivalenten. In Sachsen dagegen sind es 2.317 Stellen. Damit hat Sachsen-Anhalt 441 Stellen mehr auf 100.000 Einwohner als Sachsen. Das führt zu Mehrkosten von rund 400 Millionen Euro pro Jahr, das sind jährlich etwa 155 Euro pro Einwohner. Prof. Seitz sieht in dem überhang ein "finanzpolitisches Kernproblem, ohne dessen Reduzierung die schwere finanzielle Schieflage nachhaltig nicht zu beseitigen ist".

Personal insgesamt und Vollzeitäquivalente (VZä) auf Länderebene 2001 je 100.000 Einwohner (nur Kernhaushalte)

 

 

 

 

Personal

insgesamt

 

Personal gemessen in VZä

 

 

ST

 

2.851

 

2.758

 

 

SN

 

2.504

 

2.317

 

 

AFO

 

2.638

 

2.458

 

 

SFW

 

2.103

 

1.880

 

 

 

Quelle: Berechnet aus Angaben des Statistischen Bundesamtes.

Daraus ergibt sich ein rechnerischer Anpassungsbedarf, um folgende Zielwerte zu erreichen:

ostdt. Flächenländer: ca. 7.000 Stellen (ein Minus von rund 10%),

Sachsen: ca. 10.500 Stellen (ein Minus von rund 15%),

finanzschwache Westländer: ca. 15.000 Stellen (ein Minus von rund 23%).

Dabei ist der Bevölkerungsrückgang noch nicht einkalkuliert. Allein dieser Effekt impliziert in den nächsten 10 bis 12 Jahren ein Stellenminus in einer Größenordnung von rund 5.000 bis 6.000 Stellen (d. h. jährlich ca. 400 Stellen), wenn die Bevölkerungsentwicklung der derzeitigen Prognose folgt.

überdurchschnittlich viel Personal weist die politische Führung und die innere Verwaltung auf.

Beschäftigte bei den Ländern umgerechnet in Vollzeitäquivalente am 30.06.2001 je 100.000 EW im Bereich der Verwaltung.

 

 

 

ST

 

SN

 

AFO

 

SFW

 

ST-SN

 

ST-SFW

 

 

Politische Führung

 

107

 

74

 

106

 

42

 

33

 

66

 

 

Innere Verwaltung

 

71

 

41

 

32

 

41

 

30

 

30

 

 

Statistischer Dienst

 

12

 

12

 

10

 

7

 

0

 

5

 

 

Steuer- und Zollverwaltung, Vermögensverwaltung

 

153

 

170

 

168

 

150

 

-17

 

3

 

 

Hochbauverwaltung

 

25

 

28

 

25

 

14

 

-4

 

11

 

 

Summe über alle Bereiche:

 

367

 

325

 

341

 

253

 

42

 

114

 

 

 

Hinweis: Da die Zahlen von Schleswig-Holstein für 2001 noch fehlen, ist Schleswig-Holstein in SFW nicht enthalten!

Datenquelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden.

Politische Führung: Landtage, Abgeordnetenverwaltungen, Landesministerien usw.

innere Verwaltung: Besoldungsstellen, Landesverwaltungsämter usw.

Steuer- und Finanzverwaltung: OFDs, Finanzämter, Liegenschaftsämter usw.

 

Besonders auffällig ist der Bereich der öffentlichen Sicherheit, hier insbesondere die Polizei. Hier hat Sachsen-Anhalt mit Abstand den höchsten Personalbesatz aller Flächenländer (84 Stellen mehr auf 100.000 Einwohner als Sachsen).

Beschäftigte bei den Ländern umgerechnet in VZä am 30.06.2001 je 100.000 Einwohner im Bereich der Polizei

 

 

 

ST

 

SN

 

AFO

 

SFW

 

ST-SN

 

ST-SFW

 

 

Polizei

 

432

 

348

 

363

 

268

 

84

 

164

 

 

 

Datenquelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden.

Auffallend ist weiterhin der überdurchschnittliche Besatz im Kataster- und Vermessungswesen und in den Forstbetrieben des Landes (siehe Gutachten S. 137/138)

Der größte Abstand zu den Daten der Vergleichsregionen zeigt sich im Schulsystem. In Sachsen-Anhalt gibt es einen überhang (pro 100.000 Einwohnern) von fast 300 Stellen gegenüber Sachsen und über 200 Stellen gegenüber den anderen mittel- und ostdeutschen Flächenländern.

Landesbeschäftigte im Schulsystem 2001 nach der Personalstatistik

 

 

 

ST

 

SN

 

AFO

 

NI

 

RP

 

 

Länderebene:

je 100.000 EW

je 100 Schüler

 

 

1.174

7,6

 

 

866

5,8

 

 

954

6,1

 

 

875

5,6

 

 

812

5,4

 

 

 

Hinweis: Bei den Einwohnern ist das Bezugsjahr das Jahr 2001; bei den Schülern das Jahr 2000.

NI= Niedersachsen, RP=Rheinland-Pfalz

Quelle: Statistisches Bundesamt.

 

Zusammenfassend ergibt sich für die wichtigsten Aufgabenbereiche folgendes

Bild:

Beschäftigte nach Aufgabenbereichen bei den Ländern umgerechnet in Vollzeitäquivalente am 30.6.2000 je 100.000 Einwohner

 

 

 

 

ST

 

SN

 

AFO

 

SFW

 

Vgl.

 

Vgl.

 

 

 

 

 

 

 

 

SN

 

SFW

 

 

A

 

Kernhaushalt

 

2.758

 

2.317

 

2.458

 

1.880

 

+441

 

+878

 

 

A.0

 

Zentrale Verwaltung und politische Führung

 

215

 

155

 

173

 

104

 

+60

 

+114

 

 

A.1

 

Steuer- und Finanzverwaltung

 

153

 

170

 

171

 

153

 

-17

 

+1

 

 

A.2

 

öffentliche Sicherheit und Ordnung

 

437

 

354

 

368

 

271

 

+83

 

+166

 

 

darunter:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A.2.1

 

Polizei

 

432

 

348

 

363

 

268

 

+84

 

+165

 

 

A.3

 

Gerichte und Staatsanwaltschaften (Rechtsschutz)

 

213

 

211

 

219

 

199

 

+3

 

+14

 

 

A.4

 

Bildungswesen, Wissenschaft, Forschung

 

1.389

 

1.180

 

1.229

 

944

 

+209

 

+445

 

 

darunter:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A.4.1

 

Schulen und vorschulische Bildung

 

1.174

 

866

 

954

 

854

 

+308

 

+320

 

 

A.4.2

 

Hochschulen (ohne Hochschulkliniken)

 

194

 

274

 

231

 

163

 

-80

 

+31

 

 

A.5

 

Soziale Sicherung

 

47

 

25

 

33

 

29

 

+22

 

+18

 

 

A.6

 

Gesundheit, Sport und Erholung

 

56

 

38

 

48

 

7

 

+18

 

+49

 

 

A.7

 

Wohnungswesen, Raumordnung

 

63

 

29

 

20

 

37

 

+35

 

+27

 

 

A.8

 

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

 

54

 

47

 

48

 

22

 

+7

 

+32

 

 

A.9

 

Energie, Wasser

 

5

 

2

 

4

 

13

 

+3

 

-9

 

 

A.10

 

Verkehr und Nachrichten

 

64

 

64

 

71

 

67

 

0

 

-4

 

 

A.11

 

Wirtschaftsunternehmen

 

62

 

42

 

76

 

34

 

+20

 

+27

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

B

 

Sonderrechnungen

 

 

 

 

 

 

 

 

darunter:

 

 

270

 

162

 

207

 

322

 

+108

 

-52

 

 

B.1

 

Hochschulkliniken

 

Detailzahlen sind über die Länder nicht vergleichbar

 

 

B.2

 

Krankenhäuser

 

 

B.3

 

Wirtschaftsunternehmen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

C = A+B

 

insgesamt

 

3.038

 

2.479

 

2.665

 

2.202

 

+549

 

+826

 

 

 

Hinweis: Im Hochschulbereich beziehen sich die Daten der SFW auf das Jahr 2000, da NI seit 2001 die Hochschulen außerhalb des Landeshaushaltes führt und diese daher nicht mehr in der Personalstatistik der Kernhaushalte aufgeführt werden. Ferner ist zu beachten: Da SH die Daten für 2001 noch nicht geliefert hat bezieht sich SFW nur auf NI und RP. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist der Einfluss auf den Vergleich sehr gering!

Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Was die laufenden Ausgaben betrifft, sind u.a. die hohen Sozialhilfeausgaben auffällig. So hat Sachsen-Anhalt zwar - wie alle neuen Bundesländer ¿ niedrigere Sozialhilfeausgaben als die westdeutschen Vergleichsländer, aber deutlich höhere als Sachsen und der Durchschnitt der mittel- und ostdeutschen Flächenländer. Dies gilt für alle Kategorien der Sozialhilfe.

Sozialhilfeausgaben im Jahr 2000 in Euro je Einwohner im Vergleich der Benchmarkländer

 

 

 

ST

 

SN

 

AFO

 

SFW

 

 

1. Sozialhilfeausgaben insgesamt

 

214

 

144

 

171

 

307

 

 

2. Hilfe zum Lebensunterhalt

 

90

 

68

 

71

 

126

 

 

darunter:

 

 

2.1: laufende Leistungen außerhalb von Einrichtun- gen (Sozialhilfe im engeren Sinne)

 

73

 

56

 

58

 

107

 

 

3. Hilfe in besonderen Lebenslagen

 

124

 

76

 

101

 

181

 

 

darunter:

 

 

3.1 Hilfe zur Pflege

 

10

 

8

 

10

 

33

 

 

3.2 Eingliederungshilfe für Behinderte

 

102

 

62

 

83

 

129

 

 

3.3. Krankenhilfe

 

11

 

4

 

6

 

15

 

 

4. Einnahmen der Sozialhilfeträger

 

27

 

21

 

24

 

32

 

 

5. Nettoausgaben (1. minus 4)

 

187

 

123

 

148

 

275

 

 

 

 

Die Kommunen

Im Vergleich mit Sachsen haben die Kommunen in Sachsen-Anhalt je 100.000 Einwohner knapp 400 Vollzeitbeschäftigte mehr. Daraus resultieren Mehrkosten in Höhe von etwa 320 Millionen Euro pro Jahr. Gegenüber den finanzschwachen Flächenländern im Westen liegt der Personalüberhang sogar bei 700 Vollzeitbeschäftigten.

Der größte Personalüberhang ist mit Abstand im Kita-Bereich zu verzeichnen, ein Bereich, auf den die Studie ausführlich eingeht. Die Ursache für den überhang liegt vor allem in der Versorgung der bis dreijährigen Kinder in Kinderkrippen.

Eine zusammenfassende übersicht der kommunalen Aufgabenbereiche gibt folgendes Bild:

Beschäftigte nach Aufgabenbereichen bei den Gemeinden umgerechnet in Vollzeitäquivalente am 30.6.2001 je 100.000 Einwohner

 

 

 

 

 

ST

 

SN

 

AFO

 

SFW

 

Vgl.

 

Vgl.

 

 

 

 

 

 

 

 

SN

 

SFW

 

 

A

 

Kernhaushalt

 

1.841

 

1.457

 

1.506

 

1.129

 

+385

 

+713

 

 

A.1.1

 

Allgemeine Verwaltung

 

286

 

231

 

245

 

155

 

+55

 

+132

 

 

darunter:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A.1.1.1

 

Gemeindeorgane, Rechnungsprüfung

 

49

 

34

 

38

 

28

 

+14

 

+24

 

 

A.1.1.2

 

übrige Verwaltung

 

238

 

197

 

207

 

130

 

+41

 

+108

 

 

A.1.2

 

Finanzverwaltung

 

111

 

86

 

97

 

58

 

+25

 

+53

 

 

A.2

 

öffentliche Sicherheit und Ordnung

 

202

 

169

 

174

 

127

 

+33

 

+75

 

 

darunter:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A.2.1

 

Feuer-/Brandschutz

 

40

 

43

 

38

 

+27

 

-3

 

+13

 

 

A.3

 

Schulen

 

142

 

143

 

140

 

130

 

-1

 

+12

 

 

A.4

 

Kultur, Wissenschaft

 

136

 

117

 

110

 

59

 

+18

 

+78

 

 

darunter:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A.4.1

 

Theater, Konzerte, Musikpflege

 

62

 

20

 

22

 

15

 

+42

 

+47

 

 

A.4.2

 

Volksbildung

 

28

 

24

 

25

 

19

 

+4

 

+10

 

 

A.5

 

Soziale Sicherung

 

498

 

269

 

319

 

258

 

+229

 

+241

 

 

darunter:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A.5.1

 

Einrichtungen der Jugendhilfe

 

363

 

171

 

210

 

138

 

+192

 

+225

 

 

A.6

 

Gesundheit, Sport und Erholung

 

132

 

128

 

111

 

81

 

+4

 

+50

 

 

darunter:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A.6.1

 

Gesundheitsverwaltung

 

25

 

26

 

26

 

18

 

-1

 

+7

 

 

A.6.2

 

Park- und Gartenanlagen

 

49

 

58

 

49

 

32

 

-9

 

+17

 

 

A.7

 

Bau- und Wohnungswesen

 

177

 

157

 

170

 

140

 

+20

 

+37

 

 

darunter:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A.7.1

 

Bauverwaltung

 

92

 

72

 

78

 

61

 

+20

 

+31

 

 

A.7.2

 

Städteplanung, Vermessung, Bauordnung

 

48

 

49

 

59

 

31

 

-1

 

+16

 

 

A.7.3

 

Straßen und Parkeinrichtungen

 

24

 

14

 

18

 

37

 

+10

 

-14

 

 

A.8

 

öffentliche Einrichtungen, Wirtschaftsförderung

 

158

 

142

 

129

 

110

 

+16

 

+49

 

 

darunter:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A.8.1

 

Abwasserbeseitigung

 

1

 

1

 

1

 

13

 

-1

 

-13

 

 

A.8.2

 

Abfallbeseitigung

 

3

 

10

 

7

 

7

 

-6

 

-4

 

 

A.9

 

Wirtschaftliche Unternehmen

 

0

 

5

 

7

 

13

 

-5

 

-13

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

B

 

Sonderrechnungen

 

573

 

611

 

425

 

330

 

-38

 

+244

 

 

darunter:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

B.1

 

Krankenhäuser

 

Zahlen sind über die Länder nicht vergleichbar

 

 

B.2

 

Wirtschaftsunternehmen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

C = A + B

 

insgesamt

 

2.415

 

2.068

 

1.931

 

1.458

 

+347

 

+957

 

 

 

Datenquelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden.

Hinweis: Da Schleswig-Holstein die Daten für 2001 noch nicht geliefert hat bezieht sich SFW nur auf Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist der Einfluss auf den Vergleich sehr gering!

Auffallende Bereiche mit überbeständen sind, wie sich aus der Tabelle ergibt:

Soziale Sicherung (ca. 230 im Vergleich zu Sachsen und ca. 240 im Vergleich zu finanzschwachen Westländern) und hier insbesondere der Bereich der "Einrichtungen für Jugendhilfe", in dem auch der Kita-Bereich enthalten ist,

Allgemeine Verwaltung der Gemeinden (ca. 55 im Vergleich zu SN),

öffentliche Sicherheit und Ordnung (ca. 33 im Vgl. zu SN)

Kultur (ca. 18 im Vgl. zu SN).

Geringere Abweichungen zu SN ¿ aber durchweg größere Abweichungen zu den SFW - sind ferner feststellbar in den Bereichen:

Bau- und Wohnungswesen,

Gesundheit, Sport und Erholung und

öffentliche Einrichtungen und Wirtschaftsförderung.

 

In den Kernhaushalten auf kommunaler Ebene müssten Stellen in folgendem Umfang abgebaut werden, wenn man folgende Zielwerte erreichen will:

Ziel: ostdt. Flächenländer: 8.000 bis 8.500 Stellen (ein Minus von rund 18%),

Ziel: Sachsen: 9.000 bis 9.500 Stellen (ein Minus von rund 20%),

Ziel: finanzschwache Westländer: 16.000 bis 18.000 Stellen (ein Minus von rund 35%).

Der Bevölkerungsrückgang ist dabei noch nicht einkalkuliert: Dieser Effekt würde in den nächsten 10 bis 12 Jahren unter den derzeit realistischen Annahmen allein ein Stellenminus von ca. 4.000 Stellen (d. h. jährlich ca. 300 Stellen) erforderlich machen.

Auch innerhalb des Bereichs der allgemeinen Verwaltung gibt es bei den Gemeinden einen Personalüberhang:

Beschäftigte bei den Gemeinden/GV umgerechnet in Vollzeitäquivalente am 30.6.2001 je 100.000 EW im Bereich der allgemeinen Verwaltung

 

 

 

ST

 

SN

 

AFO

 

SFW

 

ST-SN

 

ST-SFW

 

 

Gemeindeorgane

 

36

 

27

 

30

 

18

 

9

 

19

 

 

Rechnungsprüfung

 

13

 

7

 

8

 

7

 

6

 

5

 

 

Hauptverwaltung

 

202

 

151

 

167

 

96

 

51

 

106

 

 

Finanzverwaltung

 

111

 

86

 

97

 

58

 

25

 

53

 

 

Besondere Dienststellen der allgemeinen Verwaltung

 

15

 

11

 

12

 

9

 

4

 

6

 

 

Einrichtungen für die gesamte Verwaltung

 

17

 

31

 

24

 

22

 

-13

 

-4

 

 

Einrichtungen für Verwaltungsangehörige

 

3

 

3

 

4

 

4

 

-1

 

-1

 

 

Verwaltungsbereich (Zentrale Verwaltung und Finanzverwaltung) insgesamt

 

397

 

317

 

341

 

212

 

80

 

185

 

 

 

 

Zum Verhältnis Land/Kommunen

Das Land Sachsen-Anhalt leistete in den vergangenen Jahren höhere Zahlungen an seine Gemeinden als die anderen Ostflächenländer. Die Berechnungen von Seitz zeigen, dass es angesichts der Finanzbeziehungen zwischen Land und Kommunen Diskussionsbedarf gibt.

Zahlungen der Länder an die Gemeinden in- und außerhalb des kommunalen Finanzausgleiches in Euro je Einwohner

 

Quellen: Statistisches Bundesamt

 

Zur Person des Autors

Helmut Seitz wurde 1956 in Bad Dürkheim in Rheinland/Pfalz geboren. Er studierte 1978 bis 1983 Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. Dort setzte er seine wissenschaftliche Laufbahn fort. Der Promotion 1989 folgte 1994 die Habilitation zum Thema: "Lokale Infrastrukturversorgung , Besteuerung und interregionaler Wettbewerb: Theoretische Aspekte und empirische Befunde". Er ist seit 1995 Inhaber des Lehrstuhls für Makroökonomie an der Europa-Universität

Viadrina in Frankfurt/Oder. Außerdem ist Helmut Seitz seit 1995 als Forschungsprofessor am ZEW (Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung) in Mannheim tätig.

Prof. Seitz hat sich in den letzten Jahren intensiv mit Fragen der öffentlichen Finanzen sowie der strukturellen Wirtschaftsentwicklung der mittel- und ostdeutschen Länder beschäftigt. Zur Analyse der Finanzlage der neuen Länder hat er mehrere Studien vorgelegt und u.a. folgende Beiträge veröffentlicht:

"öffentliche Finanzen in den neuen Ländern", in: IFO-Schnelldienst, Nr. 32-33, 1999, 26-34.

"Finanzierung und Finanzprobleme der neuen Länder", in: Informationen zur Raumentwicklung, Sonderausgabe, ´Deutsche Einheit ¿ die erste Dekade im Rückblick", Heft 2/3, 109-118, 2001

"Haushaltsnotlage in Berlin?", Erscheint demnächst in: Perspektiven der Wirtschaftspolitik, Juni 2001.

"Demographischer Wandel und Infrastrukturaufbau in Berlin-Brandenburg bis 2010/15: Herausforderungen für eine strategische Allianz der Länder Berlin und Brandenburg", UVB, März 2001.

"Kommunalfinanzen bei schnell schrumpfender Bevölkerung in Ostdeutschland: Eine politikorientierte deskriptive Analyse", Europa-Universität, März 2002.

"Zur Nachhaltigkeit der Finanzpolitik in den Bundesländern", Europa-Universität, Februar 2002.

Prof. Seitz ist zu erreichen unter: Tel. 0335 55 34 26 10

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