Pressemitteilungen der Ministerien
Ministerpräsident Böhmer auf
Generalversammlung der Volksbank Dessau: Politik muss Rahmenbedingungen für
wirtschaftlichen Aufschwung schaffen
01.10.2002, Magdeburg – 626
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 626/02
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 626/02
Magdeburg, den 30. September 2002
Ministerpräsident Böhmer auf
Generalversammlung der Volksbank Dessau: Politik muss Rahmenbedingungen für
wirtschaftlichen Aufschwung schaffen
¿Wir wissen alle
sehr gut: Der Staat kann keine Arbeitsplätze schaffen. Das kann nur die
Wirtschaft. Der Staat muss allerdings das Seinige dazu tun, dass die Wirtschaft
in der Lage ist, für mehr Beschäftigung zu sorgen. Kurz: Er muss vernünftige
Rahmenbedingungen schaffen. Hier sind wir in Sachsen-Anhalt auf dem richtigen
Weg.¿ Das erklärte heute Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer auf der
Generalversammlung der Volksbank Dessau.
Mit dem
Investitionserleichterungsgesetz und der Ansiedlungsoffensive habe man erste
Schritte getan. Wichtig sei vor allem, die Entwicklung mittelständischer
Unternehmen voranzutreiben. ¿Unsere Mittelstandspolitik ruht auf vier Säulen.
Wir wollen deregulieren und Bürokratie abbauen, die Entwicklung eines
leistungsfähigen Unternehmensbestandes fördern, faire Finanzierungsbedingungen
für den Mittelstand wahren und die Zugangsmöglichkeiten des Mittelstandes zu
neuem Wissen verbessern¿, so Böhmer.
Mit den
vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (Basel II) vorgelegten neuen Eigenkapitalrichtlinien
der Banken für die Kreditvergabe würden sich die Konditionen für die Vergabe
von Krediten ändern. Die Landesregierung setze sich dafür ein, so der
Ministerpräsident, dass eine Kreditfinanzierung zu angemessenen Konditionen
erhalten bleibe. Das im Zusammenhang mit Basel II praktizierte Rating-Verfahren
stelle neue Anforderungen an Transparenz und Dokumentation betrieblicher Daten.
Die Landesregierung biete daher eine spezielle Beratung unter dem Stichwort
¿Fit for Rating/ Fit für Basel¿ an.
Erfreut
zeigte sich Böhmer über die neuesten Zahlen zum Wirtschaftswachstum in
Sachsen-Anhalt. Während im Bund im ersten Halbjahr 2002 ein Rückgang von 0,4
Prozent zu verzeichnen gewesen sei, habe es in Sachsen-Anhalt ein leichtes
Wachstum von 0,6 Prozent gegeben. Das verarbeitende Gewerbe habe in
Sachsen-Anhalt sogar um 7,5 Prozent zugelegt. Das sei der mit Abstand höchste
Wert in allen Bundesländern und stimme optimistisch für die Zukunft.
Die
Gestaltungsmöglichkeiten zur Schaffung guter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen
seien für das Land aber begrenzt. Böhmer forderte daher von der
Bundesregierung, Reformvorhaben endlich in Angriff zu nehmen. Wichtig seien
Deregulierungen und eine Reform der Sozialsysteme. Zudem brauche der Osten
Planungssicherheit hinsichtlich staatlicher Investitionshilfen. Das betreffe z.
B. eine Anschlussregelung für die Investitionszulage nach 2004 als auch Regelungen
für die Ausgestaltung des Solidarpaktes und die Regionalförderung nach der
Abschaffung der Mischfinanzierungen. Hier, so Böhmer, sei dringend Klarheit
notwendig.
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