Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 189/00

Magdeburg, den 4. Oktober 2000

Verkehrsminister Heyer zur Freigabe der Ortsumgehung:

Verkehrsprojekte für Zeitz werden mit höchster Priorität voran gebracht

"Der Raum Zeitz gehört zu den Regionen unseres Landes mit den größten Schwierigkeiten beim wirtschaftlichen Aufbau und der Entwicklung des Arbeitsmarktes. Deshalb setzen Bund und Land alles daran, die Infrastruktur schnell so auszubauen, dass industrielle Ansiedlungsprojekte optimale Verkehrsbedingungen vorfinden und zugleich die Einwohner von Zeitz vom Durchgangsverkehr entlastet werden." Das erklärte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Jürgen Heyer (SPD) heute in Zeitz bei der Freigabe des zweiten Bauabschnitts der Ortsumgehung im Zuge von B 2 und B 91.

Dass Zeitz beim Straßenbau im Land höchste Priorität genieße, zeige sich schon bei der Finanzierung dieses Vorhabens, sagte der Minister. Der Bau der Ortsumgehung Zeitz, der angesichts der Unterfinanzierung des Bundesverkehrswegeplans 1997 für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt werden sollte, wurde durch eine Anschubfinanzierung des Landes doch möglich gemacht. Von 38,5 Millionen DM Kosten für den ersten und zweiten Bauabschnitt trägt das Land Sachsen-Anhalt 26 Millionen DM. Heyer wies darauf hin, dass der Einsatz des Landes auch für den weiteren Ortsumgehungsbau eine Perspektive geschaffen habe: Mittlerweile steht fest, dass auch die Nordumfahrung von Zeitz (geschätzte Kosten 28,2 Millionen DM) finanziert werden kann. Sie wird insbesondere für die Erschließung des Industriegebiets am ehemaligen Hydrierwerk benötigt. Ein Baubeginn steht noch nicht fest.

Der jetzt fertig gestellte zweite Bauabschnitt der westlichen Umgehungsstraße hat eine Länge von 2,5 Kilometern und sollte ursprünglich im Frühjahr 2001 fertig gestellt werden. Ein zügiger Baufortschritt machte eine deutlich frühere Fertigstellung und damit eine erhebliche Entlastung der Innenstadt von Zeitz möglich. Der Bau wurde von Firmen aus der Region durchgeführt. Der erste Bauabschnitt (1,4 Kilometer lang) wurde bereits im Juli 1999 dem Verkehr übergeben.

Heyer äußerte erneut Enttäuschung darüber, dass es in dieser Legislaturperiode des Bundes keinen neuen Bundesverkehrswegeplan geben wird. "Es ist bedauerlich, dass die Arbeiten bis 2002 nicht abgeschlossen werden", so der Minister. "Für viele Vorhaben im Land bedeutet dies weitere Ungewissheit." Heyer forderte, als übergangslösung so schnell wie möglich ein neues Investitionsprogramm aufzulegen, das an das Programm 1999-2002 anschließe: "Das ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass es mit dem Aufbau der Verkehrsinfrastruktur und damit der Wirtschaft in Ostdeutschland weitergeht." Mit dem Verzicht auf die globale Minderausgabe im Verkehrshaushalt des Bundes und den zusätzlichen UMTS-Einnahmen seien die finanziellen Spielräume dafür vorhanden.

Martin Krems

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