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Pressemitteilungen der Ministerien

Bauminister beim "Tag der Architektur"
Heyer: "Nur abreißen ist phantasielos. Ein Umbau der Stadt steht bevor"

16.06.2000, Magdeburg – 118

  • Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr

 

 

 

 

Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 118/00

 

 

 

 

 

Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 118/00

 

Magdeburg, den 16. Juni 2000

 

 

Bauminister beim "Tag der Architektur"

Heyer: "Nur abreißen ist phantasielos. Ein Umbau der Stadt steht bevor"

 

Beim heutigen "Tag der Architektur" erklärte Bauminister Jürgen Heyer (SPD) in Magdeburg:

 

"Alle am Bau Beteiligten wussten, dass auf den Bauboom der 90er Jahre eine Phase der Normalisierung folgen würde. Heute sind die Immobilienwirtschaft und die Baubranche Ostdeutschlands mit einer schwierigen Lage konfrontiert. Der anhaltende Bevölkerungsrückgang, die Abkoppelung von der konjunkturellen Entwicklung in Westdeutschland und die nach wie vor deutlich geringeren Einkommen sorgen für Leerstand von Wohnraum, Büroflächen und Gewerbegebieten, für einen Rückgang der Neubautätigkeit sowie des Bedarfes an Architekten- und Ingenieurleistungen.

 

Es gibt nichts zu beschönigen: Wir haben einen Leerstand von rund 184.000 Wohnungen im Lande, von denen wir nach gegenwärtigen Erhebungen für 100.000 dauerhaft keine Mieterinnen und Mieter mehr haben werden. Ein wichtiges Ergebnis dieser Erhebung will ich aber hier bei Ihnen auch mit aller Deutlichkeit aussprechen. Die so oft gescholtenen Plattenbauten sind mit nur 22 Prozent Anteil am Gesamtleerstand stark unterproportional betroffen. Auch deshalb gibt es für die Architektinnen und Architekten, die unter anderen gesellschaftlichen Verhältnissen am Entstehen dieser Plattenbaugebiete beteiligt waren, keinerlei Grund, diesen Teil ihrer beruflichen Entwicklung zu verdrängen. Die Errichtung dieser Siedlungen war ein städtebaulicher Umbau, der sich am konkreten, dringenden Wohnungsbedarf der damaligen Zeit orientiert hat. Dass einiges davon dem heutigen Zeitgeschmack nicht mehr entspricht, ist eine Erscheinung, die auch für Wohngebiete des Westens gilt, die in jener Zeit entstanden sind.

 

Wir stehen jetzt wieder vor einem städtebaulichen Umbau. Dieses Mal, weil sich der Bedarf an Wohnraum dauerhaft nach unten bewegt hat - aber auch, weil wir unsere Städte "nachhaltig", also im Sinne einer wirtschaftlich, sozial und ökologisch dauerhaft tragfähigen Entwicklung gestalten wollen. Ich habe die Kommunen deshalb aufgefordert, die neuen Anforderungen vor Ort zu analysieren und auf der Grundlage von Prognosen städtebauliche Entwicklungskonzepte zu erarbeiten.

 

Vielerorts ist von sogenannten Abrißprogrammen die Rede. Das ist ein höchst phantasieloser Begriff . Ich setze auf die Kreativität von Stadtplanern und Architekten, also auf Sie, meine Damen und Herren. Hier liegen Ihre Aufgaben und Chancen."

 

 

Martin Krems

 

 

 

 

 

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Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

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Turmschanzenstraße 30

39114 Magdeburg

Tel: (0391) 567-7504

Fax: (0391) 567-7509

Mail: presse@mwv.lsa-net.de

 

 

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