Pressemitteilungen der Ministerien
Große Umfrage zum Sozialen Kapital in
Sachsen-Anhalt und Niedersachsen
11.12.2002, Magdeburg – 771
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 771/02
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 771/02
Magdeburg, den 11. Dezember 2002
Große Umfrage zum Sozialen Kapital in
Sachsen-Anhalt und Niedersachsen
In Sachsen-Anhalt werden ab Mitte Dezember
2.000 Bürgerinnen und Bürger und in Niedersachsen 4.000 telefonisch dazu
befragt, wie stark sie in soziale Netzwerke eingebunden sind, ob sie
ehrenamtlich aktiv sind und in welchem Ausmaß sie sich in letzter Zeit für
Menschen in Not engagiert haben. Angelehnt an ein von Wissenschaftlern der Harvard-Universität
entwickeltes Konzept wird mit der Repräsentativbefragung das ¿soziale Kapital¿
in der Bevölkerung beider Bundesländer gemessen.
Staatsminister Rainer Robra, Chef der
Staatskanzlei Sachsen-Anhalts, und der niedersächsische Justizminister Prof.
Dr. Christian Pfeiffer, in seinem Bundesland auch zuständig für die Förderung
der Zivilgesellschaft, haben die Untersuchung beim Forsa-Institut, Berlin, in
Auftrag gegeben. Beide Minister halten es für dringend erforderlich, zu dieser
wichtigen Frage in ihren benachbarten Ländern eine breit fundierte Bestandsaufnahme
durchzuführen.
¿Je höher das soziale Kapital in einer Region
entwickelt ist, umso niedriger ist dort die Kriminalität, umso zufriedener
beurteilen die Menschen ihre Lebensqualität und umso besser steht es um das
wirtschaftliche Wachstum¿, zitiert Pfeiffer den Harvard-Wissenschaftler Bob
Putnam. Minister Robra betont, wie wichtig es ist, anhand der
Untersuchungsbefunde im Vergleich der beiden Länder und ihrer verschiedenen Regionen
herauszufinden, wo wir ansetzen müssen, um durch staatliche Maßnahmen das
soziale Kapital gezielt zu fördern.
Die wissenschaftliche Koordination der
Untersuchung hat das Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der
Hochschule für Musik und Theater Hannover übernommen. Prof. Dr. Beate Schneider
betreut das Projekt: ¿Nachdem Wissenschaftler verschiedener Länder die
besondere Bedeutung des sozialen Kapitals bestätigt haben, wird es Zeit, dass
wir auch in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt die Zivilgesellschaft auf Herz und
Nieren prüfen. Wir müssen herausfinden, wo die Potentiale für
bürgerschaftliches Engagement liegen und wie wir sie Gewinn bringend für
unsere Länder einsetzen und fördern können.¿
¿Eine starke Demokratie ist auf eine
funktionierende Zivilgesellschaft angewiesen¿, so Robra und Pfeiffer. Es ist
Aufgabe der Politik, die Bevölkerung dabei zu unterstützen, Demokratie zu
leben und weiterzuentwickeln. Erfüllen kann die Politik diese Aufgabe aber nur,
wenn die Stärken und Schwächen des sozialen Kapitals der Bevölkerung klar
umrissen sind und es konkrete Ansatzpunkte für unterstützende Maßnahmen durch
den Staat gibt.
Die Umfrage wird voraussichtlich im Februar
2003 abgeschlossen sein. Erste Ergebnisse sollen im Juni 2003 vorgelegt werden.
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