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Pressemitteilungen der Ministerien

Innenminister Dr. Manfred Püchel stellt Feuerwehrjahresbericht 1999 vor

19.06.2000, Magdeburg – 75

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 075/00

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 075/00

 

Magdeburg, den 19. Juni 2000

 

Innenminister Dr. Manfred Püchel stellt Feuerwehrjahresbericht 1999 vor

 

 

Sachsen/Anhalt verfügt über flächendeckendes und gut funktionierendes Brandschutz- und Hilfeleistungssystem

Feuerwehren rückten zu 26.780 Einsätzen aus

1.326 verletzte Personen wurden gerettet

 

 

"Täglich muss bei Bränden, Verkehrsunfällen und anderen Schadensereignissen Hilfe geleistet werden", so Innenminister Dr. Manfred Püchel. Hierfür seien die fast 43.000 Angehörigen in den 1.806 Freiwilligen Feuerwehren, 13 Werkfeuerwehren und den vier Berufsfeuerwehren ein unverzichtbarer Sicherheitsgarant.

Die Feuerwehren rückten 1999 zu 26.780 Einsätzen aus, darunter zu 8.113 Bränden und 12.446 Hilfeleistungen, z. B. Rettung von Mensch und Tier aus Notlagen, Gefahren für die Umwelt, im Verkehr, Tauchereinsätze etc. 1.326 verletzte Personen wurden gerettet. Bei Bränden und Ereignissen verunglückten 231 Personen tödlich.

 

 

 

Jahr

 

 

 

Brände

 

 

 

Tote

 

 

 

Verletzte

 

 

 

 

1996

 

 

 

11.207

 

 

 

299

 

 

 

1.320

 

 

 

 

1997

 

 

 

9.855

 

 

 

237

 

 

 

1.700

 

 

 

 

1988

 

 

 

8.470

 

 

 

250

 

 

 

1.298

 

 

 

 

1999

 

 

 

8.113

 

 

 

231

 

 

 

1.326

 

 

 

 

 

Püchel: "Wir haben in unserem Land ein flächendeckendes und gut funktionierendes Brandschutz- und Hilfeleistungssystem, in dem in der Mehrzahl ehrenamtliche Kräfte engagiert sind, die zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit sind, sich für ihre Nächsten einzusetzen, um Hilfe zu leisten. Die Ereignisse im Jahr 1999 zeigen jedoch deutlich, dass die Einsatzbedingungen immer komplizierter werden und die Gefährdungen an den Einsatzstellen weiter zugenommen haben." Zwangsläufig seien dadurch die Anforderungen an die Rettungs- und Hilfeleistungskräfte gestiegen.

1999 brannte es im Land Sachsen-Anhalt 8.113 mal. Die Feuerwehren waren 281.500 Stunden im Einsatz. Bei den Einsätzen im vergangenen Jahr wurden 100 Feuerwehrangehörige verletzt und eine Feuerwehrkameradin verlor im Einsatz ihr Leben.

Ursache der Brände waren häufig Fahrlässigkeit und nicht brandschutzgerechtes Verhalten der Bürgerinnen und Bürger, da sie die Gefahren, die von Feuer ausgehen, und die Wirkung von Rauch und Hitze unterschätzen. Viele wissen auch nicht, was ein ausreichender Sicherheitsabstand ist und wie sie sich in Gefahrensituationen richtig verhalten sollen oder holen Hilfe zu spät oder gar nicht. Defekte elektrische Geräte und Mängel an elektrischen Stromversorgungsanlagen im Haushalt bilden nach wie vor einen besonderen Schwerpunkt.

Aus diesem Grund befürwortet Innenminister Dr. Manfred Püchel den Einbau von Rauchmeldern im häuslichen Wohn- und Freizeitbereich. "Jeder sollte für seine Familie das Mögliche tun, um eine Katastrophe zu verhindern. Durch den Einbau von Rauchmeldern, der mit wenigen Handgriffen und Kosten verbunden ist, kann das Leben der Familie besser geschützt werden."

Püchel: "Die Auswertung der Einsätze beweist, dass wir auch weiterhin leistungsfähige Feuerwehren in den Gemeinden benötigen. Eine Ausdünnung des Hilfeleistungssystems in der Fläche darf nicht zugelassen werden, das hätte längeres Warten auf Hilfe und damit weniger Chancen für die Erhaltung des Lebens zur Folge."

Aus diesem Grund habe die Landesregierung einem Entwurf zur änderung des Brandschutzgesetzes zugestimmt, der den kommunalen Spitzenverbänden und dem Landesfeuerwehrverband zur Anhörung vorgelegt werde. Ein Schwerpunkt sei die Festlegung eines Zeitkriteriums der Hilfsfrist für Feuerwehren von 15 Minuten, so der Minister.

"Wir beabsichtigen nicht, die Feuerwehren zeitlich mehr unter Druck zu setzen, weil sie in der Regel diese Hilfsfrist bereits erreichen. Doch dieses Zeitkriterium ist hinsichtlich der angestrebten Gebietsreform eine Planungshilfe für einsatzvorbereitende Maßnahmen."

Die Befürchtungen des Landesfeuerwehrverbandes und vieler kleinerer Gemeinden, dass Feuerwehren im Rahmen der Reformen einfach aufgelöst werden könnten, seien daher unbegründet. Püchel: "Das bestehende Sicherheitsniveau muss erhalten bleiben, um den Schutz der Allgemeinheit zu gewährleisten. Feuerwehren sind nicht nur ein wichtiger Sicherheitsgarant, sondern auch ein Stück Lebensqualität in unserem Land, auf die wir nicht verzichten sollten. Alle Einsätze, egal ob bei Bränden oder Verkehrsunfällen, beweisen, dass es wichtig ist, gut ausgebildete und gut ausgerüstete Feuerwehren zu haben, die zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit sind, sich selbstlos für ihren Nächsten und für das Gemeinwohl einzusetzen."

Brandschutz sei zuerst aber eine kommunale Aufgabe, betonte der Minister. Das Land könne nur unterstützend wirken. Fördermittel das Landes in Höhe von jährlich mehr als 14 Mio. DM seien für die Anschaffung von Fahrzeugen, für den Neu- oder Umbau von Feuerwehrgerätehäusern bereitgestellt worden. Die technische Ausstattung in den Feuerwehren habe sich durch die Förderung des Landes auch im vergangenen Jahr in vielen Gemeinden deutlich verbessert. So seien 1999 z. B. 115 neue Lösch- und Sonderfahrzeuge in Dienst gestellt wurden und 54 Feuerwehrhäuser um- oder neugebaut.

Die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren engagieren sich jedoch nicht nur im Einsatz. Sie beteiligen sich aktiv am Umbau und Ausbau ihrer Feuerwehrgerätehäuser, beim Pflegen und Warten der Technik und der Ausrüstung. In ihrer Freizeit organisieren sie in vielen ländlichen Bereichen kleine Volksfeste, sind oft auch kultureller Mittelpunkt der dörflichen Gemeinschaft. Vor allem kümmern sie sich jedoch um den Aufbau und Erhalt der Jugendfeuerwehren. Mit Stand vom 31. Dezember 1999 waren 15.199 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren in den 1.038 Jugendfeuerwehren organisiert, die auch voller Begeisterung in ihrem Team mitmachen. Ca. 1.000 von ihnen werden pro Jahr in die Einsatzabteilungen übernommen. Püchel: "Die vorbildliche Ausbildung und Betreuung der Kinder und Jugendlichen ist nicht mit Gold aufzuwiegen. Wer lernt, seine Mitbürger vor Gefahren zu schützen, lernt auch Toleranz und Mitgefühl. Gerade heute ist das besonders wichtig."

Innenminister Püchel: "Ohne die Mitwirkung vieler tausend Menschen in unserem Land, die ihren Dienst als freiwillige, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in Einrichtungen und Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren, der Hilfsorganisationen und des THW verrichten, wäre ein wirksamer Brand- und Katastrophenschutz nicht denkbar. Dafür sei allen Kameradinnen und Kameraden an dieser Stelle gedankt."

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