Pressemeldungen der Polizei - Polizeidirektion Halberstadt
Gemeinsame Pressemitteilung
Innenministerium ? Polizeidirektion Halberstadt
21.08.2007, Halberstadt – 84
- Polizeidirektion Halberstadt
Pressestelle - Pressemitteilung Nr.: 84/07
Pressestelle - Pressemitteilung
Nr.: 84/07
Magdeburg, den 21. August 2007
Gemeinsame Pressemitteilung
Innenministerium ¿ Polizeidirektion Halberstadt
Innenstaatssekretär Rüdiger Erben
informiert sich in der Polizeidirektion Halberstadt über die Bekämpfung
rechtsextremer Straftaten
Rückgang von rechtsextremen
Gewaltstraftaten im I. Halbjahr 2007
¿Gerade das vergangene Wochenende hat
gezeigt, dass wir dem Rechtsextremismus in Sachsen-Anhalt mit allen uns zur
Verfügung stehenden Mitteln konsequent entgegen treten. Hervorzuheben ist dabei
das gute Zusammenspiel und das entschlossene Handeln von Bürgern, Kommunen,
Justiz und Polizei ¿, so Innenstaatssekretär Rüdiger Erben (SPD).
Polizeipräsident Lottmann erklärte:
¿Zur effektiveren und wirkungsvolleren Bekämpfung des Rechtsextremismus wurden
durch die Polizeidirektion Halberstadt ab November 2005 veränderte
organisatorische, präventive und repressive Maßnahmen ergriffen und umgesetzt.
Damit reagierte die Behörde auf die sich seit dem Sommer 2005 abzeichnenden
veränderten Bedingungen, die mit dem Wiedererstarken von Organisationen und
Parteien der rechtsextremistischen Szene einher gingen.¿
Dem Anstieg rechtsextremer Straftaten
zu diesem Zeitpunkt wurde mit umfangreichen Organisations- und Einsatzmaßnahmen
entgegen getreten. So wurde beispielsweise das für die Bekämpfung von
rechtsextremen Straftaten zuständige Fachkommissariat für Polizeilichen
Staatsschutz um vier Polizeivollzugsbeamte verstärkt.
Dadurch konnte die Informationsbeschaffung
und Auswertung sowie die Zusammenarbeit mit anderen Polizeibehörden weiter
intensiviert werden.
Darüber hinaus werden seit November
2005 Kräfte des Zentralen Einsatzdienstes der Polizeidirektion Halberstadt
schwerpunktmäßig zur Verhinderung von politisch-motivierten Straftaten
eingesetzt. Seit Juni 2007 erfolgt der Einsatz dieser Kräfte täglich in den
Revierbereichen der Polizeidirektion. In diesem Rahmen wurden seit Juni 2007
bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt insgesamt 195 Identitätsfeststellungen und 10
vorläufige Festnahmen durchgeführt.
Die Intensivierung der seit Jahren
guten Zusammenarbeit der Polizeidirektion Halberstadt mit der
Staatsanwaltschaft Magdeburg, Zweigstelle Halberstadt, wurde weiter ausgebaut.
Durch den Leiter der Zweigstelle, OStA Windweh, wurde im März 2006 ein
Sonderdezernat für politisch-motivierte Straftaten eingerichtet. Dadurch ist es
gelungen, alle rechtlichen Möglichkeiten zur Durchführung von beschleunigten
und besonders beschleunigten Verfahren als sofortige Reaktion auf
politisch-motivierte Straftaten auszuschöpfen.
Bestes Beispiel für ein konsequentes
Durchgreifen war die Inhaftierung eines rechten Schlägers vom Wochenende. Am
frühen Samstagmorgen wurde die Polizei wegen ruhestörenden Lärms von mehrere
Jugendlichen zu einer Tankstelle in Halberstadt gerufen. Innerhalb kürzester
Zeit war die Polizei mit verstärkten Kräften vor Ort. Während der
Identitätsfeststellung kam es aus dieser Gruppe von 10 Personen (mehrere von
ihnen wegen rechtsmotivierter Delikte vorbestraft) durch 3 männliche
Jugendliche zu Widerstandshandlungen gegen die Polizeibeamten. Sie traten die
Beamten und warfen Flaschen auf diese. Dabei wurde ein 53-jähriger
Polizeibeamter verletzt. Mittels einfacher körperlicher Gewalt und
Pfefferspray gelang es, die drei Jugendlichen vorläufig festzunehmen. Einer von
ihnen wurde, auch wegen einer noch offenen Haftstrafe, umgehend dem Haftrichter
vorgeführt, der Haftbefehl erließ.
Nicht zuletzt haben auch die
gezielten Videobeobachtungen seit Oktober 2006 von mehreren Straßen und Plätzen
im Zuständigkeitsbereich zu einem Rückgang von politisch-motivierten Straften
beigetragen.
Wurden im I. Halbjahr 2006 noch
insgesamt 129 Straftaten der Politisch motivierten Kriminalität(PMK)-Rechts
registriert, so waren es im I. Halbjahr 2007 insgesamt 79 Straftaten der
PMK-Rechts. Die Anzahl der rechtsextremen Gewaltstraftaten sank im Vergleich
des I. Halbjahres 2006 von 12 auf 8 Straftaten im I. Halbjahr 2007.
¿Diese Teilerfolge sind nicht zuletzt
auch Ausdruck einer guten Zusammenarbeit der Polizeibehörden mit den Kommunen,
Schulen, Vereinen und gesellschaftlichen Gruppen. So haben viele gemeinsame
Veranstaltungen zu einer Sensibilisierung im Umgang mit dem Rechtsextremismus
beigetragen. Die Bekämpfung des Rechtsextremismus ist und bleibt eine gesamt
gesellschaftliche Aufgabe. Nur durch eine effektive und wirkungsvolle
Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Kräfte wird es uns gelingen, den
braunen Sumpf trocken zu legen¿, so der Staatssekretär abschließend.
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