Pressemeldungen der Polizei - Polizeidirektion Halberstadt
Brand in Obdachlosenunterkunft ? 9 Tote
Halberstadt, Landkreis Halberstadt
05.12.2005, Halberstadt – 77
- Polizeidirektion Halberstadt
HBS - Pressemitteilung Nr.: 077/05
HBS - Pressemitteilung
Nr.: 077/05
Magdeburg, den 5. Dezember 2005
Brand in Obdachlosenunterkunft ¿ 9 Tote
Halberstadt, Landkreis Halberstadt
Am
Freitag, 02.12.2005, morgens gegen 05.30 Uhr, brach in einer
Obdachlosenunterkunft in der Wehrstedter Str. in Halberstadt ein Brand aus, dem
9 Männer im Alter von 35 bis 54 Jahren zum Opfer fielen.
Weitere
5 Männer konnten sich aus den Flammen retten. Sie wurden mit Verdacht auf
Rauchgasvergiftung in das Halberstädter Krankenhaus eingeliefert. Drei dieser
Männer wurden stationär aufgenommen. Bei der Obdachlosenunterkunft handelt es
sich um einen Wohncontainertrakt, der seit 1996 durch die Stadt Halberstadt
betrieben wird. Die Container brannten trotz des schnellen Einsatzes der
Berufsfeuerwehr Halberstadt und mehrerer Löschzüge Freiwilliger Feuerwehren
total aus. Neben den Feuerwehren waren der Rettungsdienst, das Technische
Hilfswerk, die Bundespolizei und die Landespolizei mit starken Kräften im
Einsatz. Durch die Polizeidirektion Halberstadt wurde gegen 07.00 Uhr eine
Sonderkommission zur Ermittlung des Brandherganges mit mehreren
Einsatzabschnitten gebildet. Zur Unterstützung eigener Ermittler wurden auch
die Tatortgruppe und Brandermittler des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt
hinzugezogen.
In den
Morgenstunden war auch der Innenminister des Landes Herr Jeziorsky vor Ort, um
sich über das Schadensausmaß zu informieren.
Die
Leichenbergung konnte gegen 12.30 Uhr abgeschlossen werden. Die sterblichen
Überreste wurden dem gerichtsmedizinischen Institut der Universität in
Magdeburg überstellt. Die Leichenöffnungen wurde durch einen Vertreter der
Staatsanwaltschaft Magdeburg, Zweigstelle Halberstadt angeordnet. Die
Untersuchungen der Brandursachenermittler ergaben keinerlei Anhaltspunkte für eine
vorsätzliche Brandstiftung, die von außen auf den Wohnkomplex verübt worden
sein könnte. Vielmehr sei davon auszugehen, dass es zum Brandausbruch innerhalb
der Wohnanlage gekommen sei. Im Rahmen der Vernehmungen der verletzten Bewohner
räumte in den Abendstunden ein 55-jähriger Mann ein, nach einem gemeinsamen
Zechgelage in dieser Nacht in seinem Zimmer mit einer brennenden Zigarette in
einem Sessel eingeschlafen zu sein. Er sei dann aufgewacht, als er Flammen in
seinem Zimmer bemerkt habe. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei gehen
derzeit davon aus, dass der unsachgemäße Umgang mit dieser Zigarette
brandursächlich gewesen sein könnte. Der Beschuldigte wurde am heutigen Abend
vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft prüft am Samstag, 03.12.05 den
Antrag auf Erlass eines Haftbefehles.
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