Pressemeldungen der Polizei - Polizeidirektion Halberstadt
Großbrand richtet Millionenschaden an -
Weltkulturerbe betroffen
Quedlinburg
03.01.2005, Halberstadt – 257
- Polizeidirektion Halberstadt
Polizeidirektion Halberstadt - Pressemitteilung Nr.: 257/05
Polizeidirektion Halberstadt -
Pressemitteilung Nr.: 257/05
Magdeburg, den 3. Januar 2005
Großbrand richtet Millionenschaden an -
Weltkulturerbe betroffen
Quedlinburg
Am Samstag, 01.01.2005, ereignete sich in der
Innenstadt von Quedlinburg ein Großbrand, bei dem drei Wohngebäude teilweise
völlig zerstört wurden. Gegen 01:20 Uhr wurde bekannt, dass der Dachstuhl eines
zur Zeit unbewohnten Mehrfamilienhauses am Kornmarkt 3 in voller Ausdehnung
brennt. Da die Kameraden der Feuerwehr in unmittelbarer Nähe am Markt einen
leichten Brandschaden am Rathaus bekämpften, waren sie binnen einer Minute am
Brandort. Ein Übergreifen des Feuers auf die benachbarten Gebäude konnte jedoch
nicht verhindert werden. Es wurde somit ein unmittelbar benachbartes bewohntes
Mehrfamilienhaus betroffen. Eine 57-jährige Bewohnerin dieses Hauses erlitt
beim Anblick der Geschehnisse einen Schock, als sie von einer Silvesterfeier
nach Hause kam. Sie wurde in das Quedlinburger Klinikum eingeliefert. Ein
weiterer Bewohner konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Er wurde vom
Quedlinburger Pastor aufgenommen. In weiterer Folge griff das Feuer auf das
Palais ¿Salfeldt¿ über. Bei diesem Gebäude am Kornmarkt 5 handelt es sich um
den Sitz der Stiftung Denkmalpflege und Weltkulturerbestiftung. Die in diesem
Gebäude untergebrachten Kunst- und Kulturgüter wurden nicht in Mitleidenschaft
gezogen. Alle drei beschädigten Gebäude stehen unter Denkmalschutz und gehören
zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Eine vierköpfige Familie eines benachbarten
Wohnhauses, welches nicht durch Brandeinwirkung betroffen war, wurde aufgrund
der Einsturzgefahr des Hauptbrandobjektes vorsorglich evakuiert. Sie wurde bei
Verwandten untergebracht.
Während der Löscharbeiten mussten drei
männliche Personen im Alter von 17 bis 29 Jahren in Gewahrsam genommen werden,
weil sie den gegen sie gerichteten Platzverweisen nicht nachkamen und die
Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern bewarfen.
An den Einsatzmaßnahmen waren neben 22
Polizeibeamten mit 11 Funkstreifenwagen insgesamt 106 Kameraden der umliegenden
Feuerwehren mit 13 Einsatzfahrzeugen, ein Notarzt mit fünf Rettungsassistenten
und drei Rettungsfahrzeugen sowie die Sondereinsatzgruppe des Landkreises
Quedlinburg mit 17 Kameraden und vier Rettungsfahrzeugen beteiligt.
Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach
ersten Erkenntnissen auf ca. drei Millionen Euro. Die Ermittlungen zur
Brandursache dauern an. Es wird in alle Richtungen ermittelt.
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