Pressemeldungen der Polizei - Polizeidirektion Halberstadt
Warnung vor „Enkeltrickbetrügern“
Halberstadt
11.12.2003, Halberstadt – 304
- Polizeidirektion Halberstadt
Polizeidirektion Halberstadt - Pressemitteilung Nr.: 304/03
Polizeidirektion Halberstadt -
Pressemitteilung Nr.: 304/03
Magdeburg, den 11. Dezember 2003
Warnung vor Enkeltrickbetrügern
Halberstadt
Ende der 90er Jahre ist das Delikt des Enkelbetruges im
gesamten Bundesgebiet in Mode gekommen. Trickbetrüger geben sich
insbesondere bei älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern als Verwandte in
Geldnöten aus.
Die späteren Opfer werden angerufen. Durch geschickte Gesprächsführung
werden sie durch die Täter in den Glauben versetzt, dass sie tatsächlich mit
einem Verwandten telefonieren. Dann bitten sie um Geld, welches sie angeblich
dringend brauchen und dies sofort. Dann wird den Opfern suggeriert, dass der
angebliche Verwandte aber keine Zeit hat, das Geld selbst abzuholen ein
guter Freund wird vorbei geschickt. Natürlich soll der Angerufene mit niemandem
darüber sprechen und für die Geldübergabe wird ein Codewort
vereinbart.
Das Geld wird übergeben und .... der angebliche Verwandte taucht nie
wieder auf und das Ersparte ist auch weg.
Leider fallen immer noch zu viele Menschen auf diesen Trick herein und
bemerken erst, dass sie hinters Licht geführt wurden, wenn es zu spät ist
oft erst einige Wochen später.
Wieso warnen wir gerade jetzt vor diesen
Betrügerein?
Bei der Beratungsstelle der Prävention der Polizeidirektion Halberstadt
sind in den letzten Tagen vermehrt Anrufe eingegangen, in denen das zuvor
beschriebene teilweise geschildert wurde. Teilweise heißt in diesen Fällen,
dass die Angerufenen so geschickt waren, sich auf kein weiteres Gespräch
einzulassen und auflegten. Uns sind in der letzten Zeit keine vollendeten Taten
bekannt geworden.
Wer möglicherweise doch Opfer einer solchen Straftat geworden ist,
sollte sich an die Polizei wenden und es nicht aus Schamgefühl verschweigen.
Wie suchen sich die Täter ihre Opfer aus?
Insbesondere werden Telefonauskunftsdatein auf einer CD-ROM
ausgewertet. Anhand der Vornamen sucht man mutmaßliche ältere Personen heraus,
die dann nach Straßenzügen, Namen und Telefonnummern zusammengefasst werden. Die
so erstellten Listen werden dann der Reihe nach abtelefoniert.
Warum gerade ältere Menschen!
Die Mehrzahl ist zwischen 70 und 90 Jahren alt und allein lebend. Sie
leben isolierter als jüngere Menschen und das Netz von Bezugspersonen wird
immer dünner. Sie fühlen sich oft allein. Und wenn sich dann gerade in der
Vorweihnachtszeit ein Verwandter meldet ist die Freude groß und dann wird oft,
die sonst übliche Vorsicht nicht an den Tag gelegt.
Das Schlimme ist, dass dann die Tatfolgen viel schwerwiegender sind
nicht so sehr im materiellen Bereich eher im psychischen. Vor diesem
Hintergrund ist es um so wichtiger, unsere Mitbürgerinnen und Bürger über
Kriminalität aufzuklären.
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