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Pressemeldungen der Polizei - Polizeidirektion Halberstadt

Hilfe durch Polizeibeamte im Hochwassergebiet; Verleihung der Hochwassermedaille, Polizeidirektion Halberstadt

05.02.2003, Halberstadt – 39

  • Polizeidirektion Halberstadt

 

 

 

Polizeidirektion Halberstadt - Pressemitteilung Nr.: 039/03

 

Magdeburg, den 5. Februar 2003

 

Hilfe durch Polizeibeamte im Hochwassergebiet; Verleihung der Hochwassermedaille, Polizeidirektion Halberstadt

 

Polizeipräsident Herr Rainer Nitsche verlieh am heutigen Tage im Namen des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen- Anhalt Herrn Prof. Dr. Wolfgang Böhmer Hochwasser-Medaillen 2002 an Polizeibeamte aus dem Bereich der Polizeidirektion Halberstadt.

Rede des Polizeipräsidenten!

"Der August 2002 wird den Menschen in Erinnerung bleiben. Wassermassen wälzten sich durch Mitteldeutschland. Eine Naturkatastrophe, deren Ausmaß so noch nie da war und niemand erahnen konnte. Auch Sachsen-Anhalt war betroffen.

In der Bevölkerung startete eine Welle der Hilfsbereitschaft und spontaner Aktivitäten, um die betroffenen Menschen, von denen einige mit leeren Händen da standen, in den schweren Stunden zu unterstützen.

Auch die Polizeidirektion Halberstadt machte mobil.

So waren PHK Mandel, Ronny, POK Schütz, Heiko und PHM Winkelmann, Thomas im Lagezentrum des Katastrophenschutzstabes im Innenministerium eingesetzt. An dieser Stelle, eigentlich das Herzstück, liefen alle wichtigen Informationen zusammen. Sie hatten dort u. a. die Aufgabe, Informationen zu dokumentieren, koordinieren und Einsatzmaßnahmen einzuleiten.

Am Wochenende des 17./18. August 2002 wurde die 6. Einsatzhundertschaft LEO "Elbe" aufgerufen. Frauen und Männern unserer Polizeidirektion waren direkt im Hochwassergebiet in den Bereichen bei Wolmirstedt, Burg, Schönebeck und Dessau vor Ort. Die Beamten führten u.a. verstärkt Streifen in den vom Hochwasser betroffenen Dörfern durch, um Plünderungen zu verhindern, halfen den Rettungskräften bei Evakuierungen, schützen die Deiche vor dem Betreten durch Schaulustige und halfen sogar beim Füllen der Sandsäcke.

Stellvertretend für alle Beamten der 6. Einsatzhundertschaft werden einige Beamte dieser Hundertschaft mit der Hochwassermedaille geehrt.

Ein Beispiel: Der 3. Zug der 6. EHu war direkt in Dessau, Ortsteile Waldersee, Mildersee und Wasserstadt sowie in Wittenberg, Ortsteil Pratau eingesetzt. In den vom Hochwasser stark betroffenen Stadtteilen führten die Einsatzkräfte Raumschutzmaßnahmen durch. Sie sollten auch hier Plünderungen und ein Betreten der Deiche durch Schaulustige verhindern.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Bewohner dieser betroffenen Stadtteile teilweise wenig Verständnis für die Maßnahmen der Polizei zeigten. Seit Tagen waren sie mit der Sicherung der Deiche beschäftigt, transportierten einige hundert Sandsäcke und waren mit ihren Kräften völlig am Ende. Man kann somit eigentlich auch verstehen, dass einige Bewohner vor Ort ihren Unmut äußerten, wenn viele Polizeikräfte im Rahmen des Raumschutzes durch die Straßen fuhren. Durch den Zugführer des 3. Zuges wurde aus diesem Grunde spontan entschieden, dass immer eine Gruppe diese Deichsicherungskräfte unterstützt. Somit stapelten auch Polizeikräfte Sandsäcke und brachten für diese Zeit wenigstens eine kurze Entlastung der Hilfskräfte.

In diesem Zusammenhang sollten wir aber RI Holger Greulich und ROS`in Dagmar Dudek vom Dezernat 22 nicht vergessen. Sie sind "echte Organisations- und Versorgungstalente". Trotz knapper Kassen trafen sie noch Vorbereitungen. Das Team um Holger Greulich besorgte auf kurzem Wege Unterkünfte, damit die Frauen und Männer nach ihrem 12-Stunden-Dienst nicht noch eine lange Heimfahrt antreten mussten. Weiterhin wurden durch die Feuerwehr kurzfristig 100 Paar Gummistiefel zusätzlich bereitgestellt. Auch ihnen wird an dieser Stelle Dank und Anerkennung ausgesprochen.

Gleichzeitig wurde der Versorgungstrupp der 6. EHu LEO Elbe aktiviert. Diese Kollegen sorgten vor Ort für das leibliche Wohl der Einsatzkräfte. Stellvertretend soll hier PK Ludwig Fiedler mit der Hochwassermedaille geehrt werden.

Am Rande des Hochwassereinsatzes ereignete sich folgende kleine Episode:

Ein Mann in Arbeitskluft radelte mit seinem Fahrrad in Richtung Pretziner Wehr. Eigentlich war alles gesperrt. Doch dieser Mann wollte sich an diesem Wehr einen überblick zur Hochwassersituation verschaffen. Absperrung, bleibt aber Absperrung! Polizeibeamten unserer Einsatzhundertschaft stoppten somit auch diesen Mann. Er gab gegenüber den Beamten an, dass er hier in unmittelbarer Nähe wohne und auch vom Hochwasser betroffen sei. Dafür zeigten die Beamten sicherlich Verständnis, dennoch wurde der Mann konsequent an der Weiterfahrt gehindert. Er fragte: "Wissen Sie denn nicht, wer ich bin?" Kopfschütteln und Achselzucken bei allen Beamten. "Mein Name ist Jeziorsky. Ich bin der Innenminister." "Aha, das ist also unser Innenminister ¿ im Fernsehen sieht er aber ganz anders aus ...", dachte bestimmt so manch ein Beamter. Es folgte noch ein kleines Gespräch, in dem sich Herr Jeziorsky positiv über das konsequente Verhalten der Polizeibeamten äußerte.

Nach zwei Tagen Hochwassereinsatz ging es wieder zurück in die Dienststellen. Die eingesetzten Männer und Frauen gaben übereinstimmend an, dass der Einsatz noch hätte länger andauern können. Eine weitere Hilfe wäre in dieser Situation eine Selbstverständlichkeit gewesen! Fest steht, dass in der schwierigen Situation die Motivation und Einstellung der Männer und Frauen unserer Polizeidirektion stimmte. Wir müssen aber auch all den Kollegen danken, die den Dienst in den Polizeirevieren aufrechterhalten haben, damit die Einsatzhundertschaft in das Hochwassergebiet fahren konnte. Auch hier haben einige Beamte einen zusätzlichen Dienst übernommen und somit ihren persönlichen Beitrag geleistet.

Auch Bedienstete unserer Polizeidirektion waren vom Hochwasser bedroht oder sogar betroffen. Hier gab es spontane Hilfsaktionen von Mitarbeitern der betroffenen Kollegen. Es wurde beim Räumen der Wohnungen mit angepackt, Möbel geschleppt und sogar Ausweichunterkünfte zur Verfügung gestellt. Diesen "stillen Helfern" sei auf diesem Wege auch gedankt!"

 

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