Moderne JVA nimmt Gestalt an
19.12.2007, Magdeburg – 76
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 076/07
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 076/07
Magdeburg, den 19. Dezember 2007
Moderne JVA nimmt Gestalt an
Magdeburg/Burg (MJ). Acht Monate nach Baustart für die neue Justizvollzugsanstalt
Burg ist der Rohbau der Hafthäuser größtenteils abgeschlossen, die Mauer um das
Gelände steht. Ver- und Entsorgungsleitungen sind verlegt. Beim Bau wird auf
Fertigteilelemente gesetzt. Allein für die Mauer wurden 400 Beton-Elemente
gefertigt, angeliefert und errichtet ¿ jedes einzelne fast vier Meter breit,
sieben Meter hoch und 20 Tonnen schwer. ¿Wir liegen voll im Zeitplan¿, sagte Sachsen-Anhalts
Justizministerin Professor Angela Kolb bei einem Besuch der JVA-Baustelle in
Burg-Madel. In Burg wird im Rahmen eines Public-Private-Partnership-Modells
(PPP) eine hochmoderne Haftanstalt mit 650 Plätzen errichtet. Im Mai 2007
fiel offiziell der Startschuss, im Frühjahr 2009 soll die Anstalt bezugsfertig
sein.
Die JVA Burg sei als zentrale Anstalt in Sachsen-Anhalt
für die Vollstreckung von langen Freiheitsstrafen vorgesehen, sagte Ministerin
Kolb: Geplant sei die Unterbringung von männlichen erwachsenen Gefangenen mit
einer langen ¿ auch lebenslangen ¿ Freiheitsstrafe sowie von Gefangenen mit
einem hohen Gefährdungspotential und von Sicherungsverwahrten. Untersuchungshaft
und offener Vollzug seien dagegen nicht vorgesehen. Kolb: ¿Hauptaufgabe des
Strafvollzugs ist es, den Gefangenen in der Haft darauf vorzubereiten, dass er
nach seiner Entlassung ein straffreies Leben in sozialer Verantwortung führen
kann. Für einen solchen Resozialisierungsvollzug braucht man gute räumliche
Bedingungen.¿ Gefangene, die zu langen Strafen verurteilt seien, müssten in
angemessenem Umfang Arbeits- und Ausbildungsplätze, aber auch Sport- und
Freizeitmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden können. Burg werde dies in
hervorragendem Umfang bieten.
Mit Inbetriebnahme der neuen Justizvollzugsanstalt in Burg
ändern sich im Frühjahr 2009 zugleich die Aufgaben von sechs der acht
bestehenden Justizvollzugsanstalten im Land, informierte sie. Kolb: ¿Die
Zuständigkeiten der einzelnen Anstalten werden gestrafft. Darum können in
mehreren Gefängnissen die Überbelegung abgebaut, Haftplatzkapazitäten an die
übrige Anstaltsstruktur angepasst und einzelne, stark sanierungsbedürftige Hafthäuser
stillgelegt werden.¿ Geplant sei, Haftplatzkapazitäten vor allem in den
Justizvollzugsanstalten Halle III und Magdeburg, zu einem geringen Teil auch in
Naumburg und Volkstedt abzubauen. Damit spare das Land zugleich mehr als 50
Millionen Euro sonst notwendiger Baumittel ein. Schließungen von Altanstalten
soll es nicht geben.
In den schon bisher bestehenden Justizvollzugsanstalten im
Land werden perspektivisch voraussichtlich ausschließlich Strafgefangene
untergebracht sein, die bis zu ihrer Entlassung nicht mehr als zwei bis
zweieinhalb Jahre Haft zu verbüßen haben. Flächendeckend soll es auch weiterhin
offenen Vollzug und einen so genannten Übergangsvollzug geben: Inhaftierte aus
Burg wechseln in der letzten Phase ihrer Strafhaft zur Entlassungsvorbereitung
in eine heimatnahe Anstalt. Untersuchungshaft wird an den Landgerichts-Standorten
Magdeburg, Halle (JVA Halle I), Stendal und Dessau konzentriert.
Unverändert bleiben allein die Zuständigkeiten der
Jugendanstalt Raßnitz (Jugendstrafe, Untersuchungshaft an Jugendlichen und
Heranwachsenden) sowie der Sozialtherapeutischen Anstalt, JVA Halle II. Beide
Haftanstalten sind nach der Wende neu errichtet worden.
Das entsprechende Konzept ¿Justizvollzug 2010 im Land
Sachsen-Anhalt¿ werde dem Kabinett im Januar vorgelegt, sage Kolb.
Hintergrund:
Ein Konsortium ¿ die Projektgesellschaft Justizvollzug
Burg GmbH mit den Gesellschaftern Bilfinger Berger BOT GmbH und Kötter
Justizdienstleistungen GmbH & Co. KG -
realisiert den
JVA-Neubau auf einem rund 220.000 Quadratmeter großen Areal an der Autobahn A2
und übernimmt später neben der Unterhaltung auch den teilweisen Betrieb der Anstalt.
Das Land nutzt die Vollzugsanstalt mit 650 Haftplätzen für zunächst 25 Jahre
und wird in diesem Zeitraum die Verfügbarkeit der Einrichtung dem privaten
Partner vergüten, worin sämtliche Kosten für Planung, Bau, Ausstattung und
Teilbetriebsleistungen enthalten sind. 2009 wird die Anstalt, deren Areal so
groß wie 27 Fußballfelder ist, bezugsfertig sein. Sie wird neben Hafthäusern für
den Standard- und den Wohngruppenvollzug auch über weiträumige Sportanlagen,
Werkbereiche und ein hochmodernes Sicherheitssystem verfügen.
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