Bauminister Daehre, Justizministerin Kolb und
Finanzminister Bullerjahn unterzeichnen Vertrag für Neubau der ersten privat
finanzierten Justizvollzugsanstalt in Sachsen-Anhalt
19.12.2006, Magdeburg – 629
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 629/06
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 629/06
Magdeburg, den 19. Dezember 2006
Bauminister Daehre, Justizministerin Kolb und
Finanzminister Bullerjahn unterzeichnen Vertrag für Neubau der ersten privat
finanzierten Justizvollzugsanstalt in Sachsen-Anhalt
Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung zu Planung, Bau, Finanzierung
und Teilbetrieb der Justizvollzugsanstalt (JVA) bei Burg kann im Frühjahr der
Bau des bislang größten privat finanzierten öffentlichen Bauvorhabens in
Sachsen-Anhalt beginnen.
Ein
Konsortium unter der Federführung der Bilfinger & Berger BOT GmbH wird den
JVA-Neubau auf einem rund 220.000 Quadratmeter großen Areal an der Autobahn A2
realisieren und nach der geplanten Fertigstellung im Mai 2009 neben der
Unterhaltung auch den teilweisen Betrieb übernehmen. Das Land mietet die
Vollzugsanstalt mit 650 Haftplätzen für 25 Jahre und wird in diesem Zeitraum
Entgelte von insgesamt 512 Millionen Euro an den privaten Partner zahlen, worin
sämtliche Kosten für Bau, Teilbetrieb, private Personalkosten u.a. enthalten
sind.
¿Diese Form der Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privaten
Investoren gibt dem Land finanzielle Planungssicherheit und trägt dazu bei,
Kosten zu sparen¿, sagte Sachsen-Anhalts Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre. Er
verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung,
wonach das PPP-Modell (Public-private-Partership) gegenüber der Eigenrealisierung
einen Barwertvorteil von zwölf Prozent erreicht.
Finanzminister Jens Bullerjahn betonte, dass
neue Wege bei der Finanzierung der Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur
dem Land Handlungsspielräume für die weitere Entwicklung schaffen. Außerdem
bieten sie die Chance, die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung voranzubringen.
¿Die Einbindung von privatem Know how und Kapital in PPP-Projekten wird den
Landeshaushalt deutlich entlasten. PPP-Projekte ermöglichen Effizienzgewinne,
weil die Öffentliche Hand und der private Investor jeweils die Aufgaben
übernehmen, die sie am besten beherrschen.¿
Justizministerin Prof. Angela Kolb sagte: ¿Die JVA Burg wird eine der modernsten
und sichersten Justizvollzugsanstalten europaweit werden und die
Unterbringungssituation der Gefangenen auch in den übrigen Vollzugsanstalten
des Landes spürbar verbessern.¿
Hintergrund:
Das PPP-Modell unterscheidet sich von einem klassischen Eigenbau im
Wesentlichen dadurch, dass Planung, Bau und Finanzierung und teilweise auch der
Betrieb der Anstalt von privater Seite erfolgen. Leitung sowie alle Tätigkeiten
mit hoheitlichem Charakter bleiben in der Hand des Staates.
Nach den Vorstellungen des Landes wird rund ein Fünftel der Beschäftigten
in der neuen JVA Burg-Madel von dem privaten Investor gestellt. Folgende
Aufgaben im Bereich des Anstaltsbetriebs sollen im Rahmen des PPP-Modell ganz
oder teilweise auf den privaten Betreiber überragen werden:
Verpflegungswesen, Reinigungs- und Entsorgungswesen, Technische Wartung
und Betreuung, Kraftfahrdienst und Fuhrparkmanagement, Gefangeneneinkauf,
Freizeitgestaltung, Sportübungsleitung, vollzugliche Hilfsdienste (z.B.
Hilfsdienste an der Außenpforte), Verwaltungshilfsdienst (z.B. Friseur oder
Bibliothek), Medizinische Versorgung (außer Leitender Anstaltsarzt),
Psychologischer Dienst (außer Leitender Anstaltspsychologe) sowie der Soziale
Dienst (außer Leitender Anstaltssozialarbeiter)
Impressum:
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Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
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staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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