Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 109/00

Magdeburg, den 7. März 2000

Rückenwind für Mädchen und junge Frauen in Sachsen-Anhalt / Landesregierung verabschiedet Handlungskonzept für mehr Chancengleichheit bei der Berufswahl

Die Landesregierung hat zum internationalen Frauentag die Weichen für eine intensive Förderung von Mädchen in zukunftsorientierten Berufen gestellt. Das vom Kabinett am heute beschlossene Handlungskonzept zielt auf Chancengleichheit für Frauen und Mädchen in den attraktiven, gut bezahlten und sicheren Berufsfeldern der modernen Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft. Dabei werden die mittel- und langfristigen Entwicklungstrends auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigt und Initiativen gebündelt, die den Aufbruch von tradiertern Rollenklischees befördern sollen.

Frauenministerin Dr. Gerlinde Kuppe erklärte vor der Landespressekonferenz: "Das Handlungskonzept gibt einen deutlichen Rückenwind für Mädchen und junge Frauen in Sachsen-Anhalt. Es ist ein weiterer wichtiger Baustein im Gesamtkonzept zur Durchsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern."

Die Ministerin betonte: "Beschränkungen, die sich Mädchen bei ihrer Berufswahl selbst auferlegen, die ihnen nahegebracht oder gar aufgezwungen werden, sind nicht von heute auf morgen zu überwinden. Dennoch waren die Chancen für das Aufbrechen der Barrieren noch nie so gut wie jetzt in der flexibler werdenden Arbeitswelt. Gestalterische, kommunikative und soziale Qualifikationen werden verstärkt nachfragt ¿ also Kompetenzen, die nachweislich besonders Frauen einbringen", sagte die Ministerin.

Das Handlungskonzept reicht über Maßnahmen zur geschlechterbewussten Entfaltung im Kindergarten über qualifizierte Projekte zur Lebenswegplanung im Schulalter bis hin zu den Förderinstrumenten der beruflichen Erstausbildung. Hohe Priorität wird auch der Entwicklung von Informationsangeboten für Eltern und potentielle Ausbildungsbetriebe beigemessen.

Das Handlungskonzept des Landes setzt nach den Worten der Ministerin kurzfristig auf Aktionen zur Vorbereitung der Ausbildungsjahre 2000 und 2001. Geplant seien unter anderem Mädchen-Technik-Tage an den Fachhochschulen und Universitäten, ein Mädchen-Berufskalender und Internet-Projekte. Im Sommer 2000 werde ein Mentoring-Projekt starten, bei dem Frauen in Führungspositionen junge Nachwuchskräfte bei ihrer Karriereplanung und ¿entwicklung unterstützen.

"Langfristig soll eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung aller derjenigen erreicht werden, die Einfluss auf die Berufswegplanung von Mädchen und Jungen nehmen", betonte die Ministerin. Es gelte, die bislang unangefochtene Berufswahl-Hitliste von Mädchen in Sachsen-Anhalt, auf der Bürofachfrau, Verkäuferin und Arzthelferin ganz oben rangieren, zu knacken. Somit könnten junge Frauen von der enormen Vielfalt des Arbeitsmarktes der Zukunft gleichberechtigt profitieren.

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