Menu
menu

Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Polizeimeldung Polizeirevier Magdeburg

Bekanntgabe der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 für die Landeshauptstadt Magdeburg

24.05.2024, Magdeburg – 236/2024

  • Polizeirevier Magdeburg

- Anstieg der Fallzahlen auf 32.332 Straftaten (+ 5.000) - Insgesamt 13.187 Tatverdächtige ermittelt (+ 24,1 %) - Rückgang der Fallzahlen für Fahrraddiebstähle auf 2.301 (- 11,7 %)

Die Anzahl der erfassten Straftaten stieg gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 32.332 Fälle [(2022: 27.332); (2021: 23.286)]. Dies entspricht einem Anstieg um 18,3 %. Die Häufigkeitszahl für die Landeshauptstadt Magdeburg (Straftaten pro 100.000 Einwohner) liegt demnach bei 13.507 [(2022: 11.572); (2021: 9.876)].

Von den erfassten Straftaten konnten 19.456 (2022: 16.263) Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote (AQ) ist im Vergleich zum Vorjahr mit 60,2 % leicht gestiegen.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Migrationsbewegungen werden die Daten zur Kriminalitätslage in der Landeshauptstadt Magdeburg zunehmend von aufenthaltsrechtlichen Verstößen beeinflusst.

Im Deliktsbereich der Straftaten gegen das Aufenthaltsgesetz, das Asylverfahrensgesetz und das Freizügigkeitsgesetz sind die Fallzahlen 2023 um 1.185 Fälle gegenüber 2022 (2.334) auf 3.519 gestiegen. Diese Steigerung lässt sich vornehmlich mit dem Betreiben der Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) in Magdeburg begründen. Werden dort Asylsuchende ohne Aufenthaltserlaubnis angetroffen, erfolgt eine Registrierung kriminalstatistisch am Tatort Magdeburg, sofern dies nicht bereits an der Bundesgrenze bzw. anderswo erfolgte.

Die Bewertung der regionalen Kriminalitätslage wird daher durch eine Darstellung ohne aufenthaltsrechtliche Verstöße ergänzt.

Zu beachten ist, dass von 28.813 Straftaten (ohne Verstöße AufenthG/AsylG/FreizüG) insgesamt 55,8 % (2022: 56,0 %) aufgeklärt wurden. Hierbei wurden 9.990 (2022: 8.459) Tatverdächtige ermittelt, davon 2.952 (2022: 2.102) nichtdeutsche Tatverdächtige. Der Anteil dieser Tatverdächtigen (ohne Verstöße AufenthG/AsylG/FreizüG) liegt bei 29,5 %
(2022: 24,8 %).

 

2019

2020

2021

2022

2023

 

Gesamt

ohne aufent-halts rechtliche Verstöße

Gesamt

ohne aufent-halts rechtliche Verstöße

Gesamt

ohne aufent-halts rechtliche Verstöße

Gesamt

ohne aufent-halts rechtliche Verstöße

Gesamt

ohne aufent-halts rechtliche Verstöße

Tatverdächtige
gesamt

8.282

8.135

8.514

8.088

8.997

7.636

10.628

8.459

13.187

9.990

nicht deutsche
Tatverdächtige

2.037

1.890

2.279

1.855

3.160

1.800

4.270

2.102

6.149

2.952

Anteil in %

24,6

23,2

26,8

22,9

35,1

23,6

40,2

24,8

46,6

29,5

davon:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heranwachsende

804

782

799

740

733

628

925

694

1.215

805

Jugendliche

704

687

680

652

720

639

917

795

1.032

858

Kinder

354

352

317

317

672

304

864

439

893

463

 

Im Jahr 2023 wurden insgesamt elf Straftaten gegen das Leben (2022: 11 Fälle) erfasst, darunter waren zehn Fälle Totschlag und ein Fall der Abbruch der Schwangerschaft. Alle genannten Fälle im Jahr 2023 konnten aufgeklärt werden.

Die Zahl der erfassten Sexualdelikte stieg von 399 auf 493 Fälle. Dies sind 94 Fälle mehr als im Vorjahr. Insgesamt konnten 420 Fälle aufgeklärt werden, was einer AQ von 85,2 % entspricht (2022: 82,7 %). In diesen Bereich fällt auch die sexuelle Belästigung nach § 184i StGB, bei welcher ein Anstieg um 8,0 % verzeichnet wurde und die Anzahl der Delikte von 112 auf 121 im Jahr 2023 stieg. Im Bereich des Verbreitens pornografischer Schriften stieg die Anzahl der Delikte im Jahr 2023 um 66 auf 175 Fälle.

Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen, Bedrohungen und Raubdelikte zählen, stieg um 882 auf 5.189 Fälle. In der Gruppe der Raubstraftaten stiegen die Fallzahlen um 66 auf 309. Davon konnten 185 Fälle aufgeklärt werden. Die AQ lag hier bei 59,9 % (2022: 62,1 %).

Die Zahl der Körperverletzungsdelikte stieg um 492 Fälle. 3.218 Fälle wurden im Jahr 2023 erfasst (2022: 2.726 Straftaten). Die AQ lag bei 83,6 %.

Im Bereich der Rohheitsdelikte ist zu verzeichnen, dass auch in diesem Jahr die Zahl der Bedrohungen erneut zugenommen hat. Hier kam es zu einem Anstieg um 244 auf 1.158 Delikte im Jahr 2023 (2022: 914 Straftaten).

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte stieg auf 11.184 Fälle (+1.362 Fälle). Gleichwohl stellen diese Delikte mit 34,6 % mehr als ein Drittel des gesamten Straftatenaufkommens der Landeshauptstadt dar. 

Die Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl sind um 11,7 % zurückgegangen. Mit 2.301 derartigen Delikten sind es 305 Straftaten weniger als 2022 (2.606). Die Aufklärungsquote sank auf 6,9 %. Im Jahr 2022 lag Sie bei 31,1 %.

Gegenüber dem Jahr 2022 (210 Fälle) stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche auf 294 Fälle an. In 142 Fällen blieb es beim Versuch, was einen Anteil von 48,3 % ausmacht. Die AQ bei den Wohnungseinbrüchen konnte gegenüber 2022 um 3,8 % auf 22,4 % gesteigert werden. Am häufigsten versuchten die Täter, durch Aufhebeln der Terrassentür, mittels diverser Werkzeuge, in das Innere zu gelangen. In den Räumlichkeiten wurde danach gezielt nach Wertgegenständen gesucht.

Festzustellen ist, dass die Zahl der Diebstahlshandlungen in/ aus Boden-/ Kellerräumen gegenüber dem vergangenen Jahr leicht gestiegen ist. Sie stieg im Jahr 2023 um 23 auf 962.

Für den Bereich Diebstahl an/aus Kfz ist ein Anstieg um 2,6 % zu verzeichnen. Die Fallzahlen stiegen innerhalb eines Jahres von 1.060 auf 1.088.

Bei dem Deliktsbereich Diebstahl von Kraftwagen/unbefugte Ingebrauchnahme stieg die Zahl der Delikte von 134 auf 177 im Jahr 2023.

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte stiegen die Fallzahlen um 22,8 % auf 3.468 Fälle (2022: 2.824 Fälle).

Bei den hierzu zählenden Betrugshandlungen ist ein Anstieg um 556 Fälle (+28,4 %) auf 2.515 Fälle zu verzeichnen. Im Deliktsbereich des Tankbetruges stiegen die Fallzahlen um 27,9 % von 362 auf 463 Fälle.

In der Deliktsgruppe Erschleichen von Leistungen stiegen die Fallzahlen um 376 Straftaten auf 794 Fälle (+90,0 %) an.

Die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung stiegen im Jahr 2023 um 254 auf 3.451 Fälle (+7,9 %). 2022 waren es noch 3.197 Fälle. Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 10,7 % an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti stieg um 128 auf 1.054 Straftaten gegenüber 2022 mit 926 Fällen. Die AQ beträgt 4,7 % (2022: 5,4 %).

Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftdelikte sind aufgrund des hohen Verfolgungsdruckes weiter auf hohem Niveau. In diesem Deliktsbereich ist zu verzeichnen, dass die Straftaten von 1.270 auf 1.278 leicht gestiegen sind. Die AQ im Bereich der Rauschgiftkriminalität betrug 90,9 %. Den höchsten Anteil bilden dabei die allgemeinen Verstöße gegen das BtMG mit 1.032 Fällen (2022: 1.122 Fälle).

Festgestellt werden muss, dass bei den Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte die Fallzahlen zum Vorjahr, von 239 im Jahr 2022 auf 293 Straftaten im Jahr 2023, erneut angestiegen sind. Es wurden bei diesen Delikten 119 weibliche (2022: 67) und 405 männliche (2022: 320) Polizeibeamte geschädigt.

 

Erfasste Fälle in den

2023

 

2022

 

Straftatenhauptgruppen/ausgewählte Straftaten

 

 

 

 

(Auszug aus der Gesamtstatistik)

erfasste Fälle

AQ

erfasste Fälle

AQ

 

 

in %

 

in %

Fälle gesamt

32.332

60,2

27.332

59,5

Straftaten geg. das Leben

11

100,0

11

72,7

- Mord

0

0,0

1

100,0

- Totschlag und Töten auf Verlangen

10

100,0

4

100,0

- fahrlässige Tötung

0

0,0

6

50,0

Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung

493

85,2

399

82,7

- Vergewaltigung/ sex. Nötigung

54

90,7

47

87,2

- sex. Missbrauch von Kindern

- sexuelle Belästigung §184i

58

121

86,2

74,4

48

112

89,6

74,1

Rohheitsdelikte/ Straftaten gg. persönliche Freiheit

5.189

83,7

4.307

84,1

- Körperverletzungen

3.218

83,6

2.726

85,3

- Raub/ räub. Erpressung/ räub. Angriff auf Kraftfahrer

309

59,9

243

62,1

Diebstahl insgesamt

11.184

32,4

9.822

36,9

- Diebstahl von Kfz. einschl. unbefugte Ingebrauchnahme

177

28,8

134

23,1

- Diebstahl von Fahrrädern

2.301

6,9

2.606

31,1

- Wohnungseinbruchdiebstahl

294

22,4

210

18,6

- Tageswohnungseinbrüche

92

32,6

70

11,4

- Diebstahl i/a Boden-/ Kellerräumen

962

3,7

939

3,8

- Diebstahl an/ aus Kraftfahrzeugen

1.088

7,0

1.060

7,5

- Taschendiebstahl

211

6,2

156

0,6

- Diebstahl in/ aus Büro/ Lager/ Werk

264

14,8

282

16,7

- Ladendiebstahl

3.133

85,2

2.411

89,2

Vermögens-/ Fälschungsdelikte

3.468

71,5

2.824

66,6

- Betrug

2.515

73,9

1.959

69,1

- Erschleichen von Leistungen

794

96,2

418

94,5

sonst. Straftaten StGB

- Erpressung

- Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte

- Landfriedensbruch

6.582

36

293

56

52,8

75,0

97,6

83,9

5.986

38

239

20

51,1

63,2

93,3

70,0

- Brandstiftung

90

30,0

58

36,2

- ST gg. Aufenth./ AsylG/ FreizüG

3.519

96,0

2.334

96,7

- Sachbeschädigung

3.451

21,4

3.197

21,4

    - darunter Sachbeschädigungen durch Graffiti

1.054

4,7

926

5,4

Rauschgiftdelikte

1.278

90,9

1.270

93,0

- allg. Verstöße gegen das BtMG

1.032

92,8

1.122

94,0

Umweltkriminalität

139

71,2

119

61,3

Straßenkriminalität [1]

6.004

18,9

5.862

28,6

AufenthG/AsylG/FreizüG

3.519

96,0

2.334

96,7

Straftaten Schule

339

66,1

375

47,7

[1] Die unter dem Begriff „Straßenkriminalität“ erfassten Straftaten werden in ihrer Tatphase ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen – einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel – begangen.

Impressum:

Polizeiinspektion Magdeburg - Polizeirevier Magdeburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
39110 Magdeburg
Diesdorfer Graseweg 7

Tel: (0391) 546-2104
Fax: (0391) 546-3140
Mail: presse.prev-md@polizei.sachsen-anhalt.de

Pressemitteilung als PDF