Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 103/00

Magdeburg, den 7. März 2000

Startschuss für Kinderjahr in Halle

Höppner: "Kinderfreundliches Klima schaffen"

"Kinder sind unsere Zukunft. So wie wir mit Kindern umgehen, so gehen wir mit der Zukunft um. Diesen Zusammenhang sollten wir uns gerade in einer Gesellschaft immer wieder klar machen, in der Kinder nur allzu oft als unliebsamer Störfaktor behandelt werden. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von hoher Priorität, ein kinderfreundliches Klima zu schaffen." Das sagte Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner heute im Beisein von Bundespräsident Johannes Rau zum Auftakt des Kinderjahres der Stadt Halle. Höppner weiter: "Solche Projekte verdienen jede Unterstützung, und ich habe deshalb sehr gern die Schirmherrschaft für die zahlreichen Aktionen übernommen, die im Zusammenhang mit dem Kinderjahr in der Saalestadt stattfinden."

Die Schaffung eines kinderfreundlichen Umfeldes fange im Kleinen an, in der Familie, in den Städten und Gemeinden. Hier komme es beispielsweise auf eine gute Infrastruktur bei Spielplätzen, Jugendeinrichtungen und Vereinen an. Die so genannte "große Politik" habe die Aufgabe, für günstige Rahmenbedingungen zu sorgen, in denen Kinder glücklich aufwachsen, sich ihrer Persönlichkeit gemäß entwickeln und später den steigenden Ansprüchen der Berufswelt gerecht werden könnten. In diesem Zusammenhang hob Höppner den Stellenwert der Familien- und der Bildungspolitik hervor.

Der Ministerpräsident begrüßte ausdrücklich die Anhebung des Kindergeldes durch die Bundesregierung und kündigte an, dass sich Sachsen-Anhalt über den Bundesrat aktiv an der Diskussion über die Novellierung des Bundeserziehungsgeldgesetzes beiteiligen werde.

In der Bildungspolitik stelle Sachsen-Anhalt die selbstbewusste und selbständig handelnde Persönlichkeit des Kindes in den Mittelpunkt. Dazu trügen fächerübergreifende und projektorientierte Unterrichtsformen bei.

Der Regierungschef rief dazu auf, Kinder als eigenständige Wesen mit eigenen Rechten anzuerkennen. Das sei auch das Ziel der von Sozialministerin Gerlinde Kuppe initiierten Aktion "Kinderrechtewahl" gewesen. Fortschritte seien durchaus erkennbar. So seien die Mitwirkungsmöglichkeiten von Kindern zum Beispiel durch Kinderparlamente und ¿büros deutlich verbessert worden.

Höppner warnte jedoch davor, sich selbstzufrieden zurückzulehnen: Kinder hätten es in der Gesellschaft immer noch schwer genug. Rücksichtslosigkeit und sogar Gewalt gegenüber den Wehrlosesten seien leider nach wie vor an der Tagesordnung. Um das zu ändern, seien noch gewaltige Anstrengungen in der ganzen Gesellschaft notwendig.

Höppner: "Einen kleinen, aber doch wichtigen Beitrag dazu, das Bewusstsein für den Stellenwert von Kindern in der Gesellschaft zu schärfen, können auch die Aktionen des Hallenser Kinderjahres leisten. Die Federführung für diese lobenswerte Initiative ist bei den Franckeschen Stiftungen bestens aufgehoben." Das Kinderjahr ist der Auftakt einer themenbezogenen Vernstaltungsreihe von örtlichen sozialen, pädagogischen, wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen, die bis ins Jahr 2006 angelegt ist.

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