Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 295/00

Magdeburg, den 19. Mai 2000

Ministerpräsident Höppner beim Festakt zum 100-jährigen Bestehen der Handwerkskammer Halle / Handwerk ist treibende Kraft für wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung

"Das Handwerk war schon immer eine treibende Kraft für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung. Das hat sich gerade in der schwierigen Nachwendezeit gezeigt, als das Handwerk dafür gesorgt hat, dass sich der Zusammenbruch vieler Industriebetriebe nicht noch stärker ausgewirkt hat. Auch heute ist das Handwerk ein wichtiger und unverzichtbarer Pfeiler unserer Wirtschaft. Auch heute können wir nicht auf das verzichten, wofür das Handwerk steht: Eigenverantwortung, Leistungsbereitschaft und fachliches Können." Das sagte Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner heute bei den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Handwerkskammer Halle in der Ulrichskirche in Halle. An der Veranstaltung nahmen u. a. auch Wirtschaftsminister Matthias Gabriel, Wirtschaftsstaatssekretär Ralf Nagel sowie der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp, teil.

Der Regierungschef wies darauf hin, dass in der DDR das handwerkliche Unternehmertum unterdrückt worden sei. Erst mit der Wende habe es sich wieder weitgehend frei entfalten können. Wie positiv sich die überall zutage tretende Energie und Kreativität ausgewirkt habe, zeige sich nicht nur bei den geschaffenen Arbeits- und Ausbildungsplätzen, sondern auch im Erscheinungsbild der Städte und Gemeinden. Gerade das Handwerk habe mit seinen Fähigkeiten und Leistungen einen großen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität geleistet.

"Dass die Handwerkskammer Halle neben den zahlreichen Aufgaben, die die neuen Bedingungen mit sich brachten, vier moderne Bildungsstätten aufgebaut hat, zeigt, welchen Stellenwert die Ausbildung für die Kammer hat. Rasch ist es Ihnen gelungen, hier ein hohes Niveau zu erreichen, in der Quantität und in der Qualität. Deutlich wird dies auch daran, dass im Süden unseres Landes etwa ein Viertel der Unternehmen zum Handwerk gehören, diese Betriebe aber annähernd die Hälfte aller betrieblichen Ausbildungsplätze stellen. Außerdem bilden die Betriebe im Kammerbereich seit Jahren über den Bedarf aus. Während im Westen durchschnittlich 32 von 100 Firmen ausbilden, sind es in diesem Kammerbereich 45. Für dieses Engagement gebührt Ihnen unsere Anerkennung," erklärte der Ministerpräsident. Gleichzeit rief Höppner dazu auf, in den Anstrengungen für die Schaffung weiterer Ausbildungsplätze nicht nachzulassen.

Höppner sagte dem Handwerk die weitere Unterstützung des Landes zu und wies auf die Mittelstandsinitiative hin. Von der Bündelung und Konzentration der Förderprogramme würden wichtige Impulse für die Fortsetzung der wirtschaftlichen Erneuerung, für das Gründungsgeschehen und die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen ausgehen, so der Regierungschef.

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