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Pressemitteilungen der Landesregierung

Interregio-Verbindungen: Heyer skeptisch über Verhandlungsstand
"Die Bahn will auf unsere Kosten Kasse machen"

13.03.2001, Magdeburg – 37

  • Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr

 

 

 

Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 37/01

 

Magdeburg, den 12. März 2001

 

 

Interregio-Verbindungen: Heyer skeptisch über Verhandlungsstand

"Die Bahn will auf unsere Kosten Kasse machen"

 

Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Jürgen Heyer (SPD) hat die Ankündigung von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) begrüßt, noch vor der Bundestagswahl die Voraussetzungen für einen fairen Wettbewerb auf der Schiene zu schaffen. Mit der jetzt geplanten Ausgliederung des Schienennetzes aus der Deutschen Bahn AG habe sich die Bundesregierung für einen von mehreren möglichen Wegen zu diesem Ziel entschieden und dabei insbesondere die wettbewerbsrechtlichen Vorgaben der Europäischen Union im Blick gehabt, sagte Heyer heute in Magdeburg. Er halte es für gut, dass jetzt schnell Klarheit über das weitere Vorgehen geschaffen werden solle. Bodewig hatte am Wochenende die Einsetzung einer "Task Force" angekündigt, die die Rahmenbedingungen für den künftigen Wettbewerb im Eisenbahnsystem abstecken soll.

 

"Wie weit wir von einem kundenorientierten Verkehrsangebot auf der Schiene noch entfernt sind, zeigen die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG über die Zukunft der Interregio-Strecken von Magdeburg nach Berlin und nach Schwerin", sagte Heyer. "Nach den öffentlichen äußerungen des DB-Bevollmächtigten Paul in der ,Volksstimme` über unsere Gespräche bin ich skeptisch, ob es bis zu dem letztmöglichen Zeitpunkt am 23. März noch zu einer Verständigung kommt, die den Interessen beider Seiten gerecht wird."

 

Heyer wies auf schwere Mängel der Angebote hin, die von der Deutschen Bahn AG in den Verhandlungen bislang vorgelegt wurden: So sollen die als Ersatz für die Interregios vorgeschlagenen Züge nach Berlin dort nicht die innerstädtischen Bahnhöfe (Zoologischer Garten und Ostbahnhof) anfahren, sondern in Wannsee oder Charlottenburg enden. Die Umsteigeverbindungen in Magdeburg sollen sich deutlich verschlechtern. Dadurch würde sich etwa die Reisezeit aus dem Harz nach Berlin um bis zu einer Stunde verlängern. Und in Richtung Schwerin sollen statt Interregios nur noch Regionalbahnen fahren; in Wittenberge muss man dann umsteigen.

 

Die Argumentation von Paul, dass anstelle der für einen wirtschaftlichen Zugbetrieb erforderlichen 190 Fahrgäste derzeit nur durchschnittlich 140 Reisende die Interregios nutzen, nannte der Minister "entlarvend". "Die Deutsche Bahn hat also im Fernverkehr ein Fahrgastdefizit von 25 Prozent, aber die Kosten will sie dem Land zu 100 Prozent aufdrücken", so Heyer. "Wenn das Unternehmen so agiert, erweckt es den Eindruck, dass es nicht nur Kosten einsparen, sondern auch noch auf Kosten des Landes Kasse machen will." Im übrigen habe die Bahn bis heute noch immer nicht offengelegt, wieviel das Land pro Zugkilometer bezahlen soll.

 

Heyer: "Noch gibt es eine Chance, auf der Basis fairer Kostenteilung ein gutes Angebot für die Bahnkunden auf die Schiene zu bringen. Ich erwarte von der Deutschen Bahn AG, dass sie kurzfristig einen verbesserten Vorschlag vorlegt."

 

 

Martin Krems

 

 

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Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

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